Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 202
(PDF, 121 MB)
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in der organisierten Materie studieren. Dr. Osty beabsichtigt nun, die
Untersuchungen dadurch zu erleichtern, daß er in den nächsten
Nummern jener Zeitschrift die psychologische Technik, die er am zweckmäßigsten
für derartige Versuche findet, bekannt geben will.

Etymologisch bedeutet Telepathie die Tätigkeit des Fuhlens und
Wahrnehmens in der Ferne, Im allgemeinen bezeichnet man dadurch
jedes Phänomen, das man ohne die normalen Sinne in der Ferne wahrnimmt
, sei es den Gedanken einer andern Person oder der Ereignisse, die
sich in geringerer oder größerer Entfernung zutragen.

Der Sprachgebrauch hat allerdings dem Wort Telepathie einen beschränkteren
Sinn gegeben. Er hat ihn für die Fälle vorbehalten, in
welchen eine Person auf jede Entfernung wahrnimmt, bei einem Meter
oder bei lausenden von Kilometern, was ein andrer denkt oder was ihm
zustößt, und dies alles ohne Gebrauch der normalen Sinne, als wenn
zwischen zwei Personen eine unerklärliche Verbindung bestände.

Dr. Osty betrachtet zuerst die spontane Telepathie im Vergleich zu
der experimentellen, die wir später näher kennenlernen werden. Hier
kommen die Phänomene oft ganz unvermutet, in wachem. Zustande und gewöhnlich
in vollständiger Gemütsruhe, manchmal auch während des
Schlafes.

Es gibt unzählige Grade in der Genauigkeit und Stärke der Aufnahme
. Es ist manchmal eine plötzliche Angst, die jemanden in völliger
Gemütsruhe überkommt und die mit einem dramatischen Ereignis in
weiter Ferne bei einer ihm nahestehenden Persönlichkeit übereinstimmt.
Auch kommt es vor, daß man eine Person seiner Familie, eine längst gestorbene
oder auch noch lebende, zu sehen glaubt und sie Worte sprechen
hört, die Bezug haben auf ein wirklich nachher eintreffendes Ereignis.
In manchen Fällen hat der Sehende das Gefühl, als wenn er der Begebenheit
, die sich in weiter Ferne zuträgt, wirklich beiwohnen würde. Aus
allen diesen Fällen gehen drei charakteristische Merkmale hervor. 1. Die
Wahrhaftigkeit der Botschaft. 2. Die sinnestäuschende Form und schließlich
eine überfallende, starke und andauernde Erregung, die dem Empfänger
die Gewißheit gibt, daß er von einer Wahrheit benachrichtigt
wurde.

C. Flammarion, der eine Menge solcher Fälle gesammelt hat, sagty

es genüge, daß einige dieser Fälle absolut als wahr festgestellt seien,
um behaupten zu können, daß Telepathie existiert. Abgesehen von
den unzähligen Fällen, die die englische Gesellschaft für Psychische
Forschung beglaubigen ließ, macht Dr. Osty in einer geschichtlichen
Übersicht auf viele interessante Arbeiten aufmerksam, die im Laufe der
letzten Jahrzehnte gemacht worden sind. Ich nenne die von Dr. Tanet und
Gibert. Es handelt sich um Experimente, die in Havre mit einer ge-


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