Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 218
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0222
— 218

die ihm bislang so wenig zugestandene Eigenschaft eines ausgezeichneten,
vielleicht sogar dominierenden Faktors bei ungeklärten okkulten Phänomenen
spielen (vergleiche meine bezüglichen wissenschaftlichen Arbeiten
: e ,Pendelversuche an Totenbetten", „Geruchsmaterialisationen Verstorbener
'', „Lautsprechende Gedankenübertragungen", „Psychodynamik und
Spiritualismus")). Wie ich darin schon ausgeführt habe, besitzen wir in
unserem Geruchsvermögen einen Analysator, der sogar den feinsten Instrumenten
und Apparaten unserer aufs höchste ausgestalteten Feinmechanik
nicht nur gewachsen ist, sondern sie sogar weit übertrifft. So
kann die Anwesenheit von einhiindertmillionstel Milligramm (!) Jodoform
noch durch die Nase festgestellt werden, durch die feinsten chemischen
Reagenzien gelingt das nicht mehr. Noch stärker wirkt Moschus, das
ständig eine Flut von feinsten Riechstoffen strahlenförmig von sich
schleudert, aber erst in 100 0Ö0 Jahren einen Bruchteil seines Gewichtes
(ein Tausendstel) dabei einbüßt.

Wir wissen, daß das sogenannte „Witterungsorgan" (Geruchszentrum)
sich bei Menschen wie auch bei Tieren in der Gegend des vorderen
unteren Großhirns nachweisen läßt. Wie wir es bei Tieren auch noch
heute beobachten, so müssen wir mit Bestimmtheit annehmen, daß der Urmensch
ein solches Witterungsvermögen besessen hat, weil er sonst im Kampfe
ums Dasein in Kürze erledigt gewesen wäre. Wenn bei den modernen,
heutigen Menschen diese Gabe nur noch schwache Überbleibsel zeigt, so
liegt der Grund in der mangelnden Inanspruchnahme derselben, da heute
der Daseinskampf dieses Geruchsvermögen fast ganz entbehrlich macht.

Anstelle dieses verkümmerten Geruchssystems hat das sogenannte
Unterbewußtsein seinen Dienst übernommen. Was Unterbewußtsein in
seiner tiefsten Bedeutung und Wesensart eigentlich ist, hat die Wissenschaft
bislang noch nicht ergründet und wird es vielleicht auch nie ergründen
können. Wie dieses geheimnisvolle Etwas vielfach als psychologisches
„Mädchen für alles" mißbraucht wird, so ist es anderseits aber
auch wieder feststehend, daß unendlich vieles, das wir uns zurzeit
noch immer nicht erklären können, mit ihm in Verbindung zu bringen ist.
Ich denke vorzugsweise hierbei an den Hypnotismus (siehe meine Arbeit
„Psychodynamik und Spiritualismus), die Suggestion, den sogenannten
„Magnetismus", Sympathie und Antipathie und manches mehr. Ich stehe
auf dem Standpunkt, daß auch bei den Phänomenen der Ruten-und Pendelwirkung
das Unterbewußtsein eine große Rolle, vielleicht sogar die beherrschende
und ausschlaggebende spielt. v

Ohne Konzentration ist freilich bei Pendel und Wünschelrute ein Erfolg
gänzlich ausgeschlossen. Es scheint so, als wäre die Konzentration
eine Vorbedingung zu den geheimnisvollen Pforten des hypothetischen
Unterbewußtseins. So ist von Rutengängern bekannt, daß sie beim


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0222