Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 260
(PDF, 121 MB)
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erst schleierhaft, dann immer deutlicher ins Bewußtsein. Ich verspüre
dabei keine tiefe Erregung, obgleich ich weiß, daß das Schicksal mit
rauher Hand einen lieben Bekannten oder Verwandten ins Jenseits führt.
Aber ein eigentümliches, fremdes, unmenschliches Gefühl hält mich beklommen
und nimmt mir für eine Zeit die innere Ruhe. Das Schlimmste
ist, daß ich es meiner Umgebung nicht verheimlichen kann. Im häuslichen
Kreise werden dann Vermutungen angestellt und es herrscht
bedrückte Stimmung. Das läßt sich vermeiden, gewiß. Aber nun kommt
meine Frage: Weshalb muß mir das vorher kund werden? Ich will es
gar nicht wissen. Und wie sind solche Träume möglich? Wie kann ich
sie verhindern? Seit meiner frühesten Kindheit bin ich mit Wahrnehmungen
unglaublichster Vorgänge behaftet. Sie treten periodisch ein und
ich bin mit ihnen wie mit einer Selbstverständlichkeit groß geworden.
Mi hätte gern Gelegenheit genommen, darüber mal mit Ihnen zu reden.
Denn irgend eine Bedeutung muß die Sache doch haben. Ich weiß aber
andererseits, daß man mich einfach für verrückt erklären würde, wollte
ich das diesem oder jenem erzählen. Deshalb ist es mir eine hoffnungsfreudige
Erleichterung, zu wissen, daß ich über die oben vorgetragenen
Fragen eine mich befriedigende Antwort erhalten werde. Mit freundlichen
Grüßen bleibe ich Ihr ergebener N. N."

Lieber Herr Müller! Für Ihre freundlichien Zeilen bin ich Ihnen
recht dankbar. Wenngleich mir auch der Grund Ihrer Fragen noch unklar
ist, so will ich sie Ihnen doch gern beantworten:

1. Die Personen, deren Tod ich voraussah, waren zum Teil leidend,
und ich wußte von ihren Leiden. Zum Teil waren sie leidend, ich habe
aber davon keine Kenntnis gehabt. Es waren schließlich auch Personen
, die nicht leidend waren, die ich lange nicht gesehen hatte und von
denen vorher nicht gesprochen worden ist. Zu den letzteren gehören aus
der Vergangenheit Herr K., ein Bekannter meiner Eltern, den ich lange
vor seinem Tod (Schlaganfall) nicht gesehen hatte, an den zu denken ich
auch keine Veranlassung hatte und von dem in meiner Gegenwart nicht
gesprochen worden ist, nicht aus Absicht, sondern weil er in Gesprächen
nicht erwähnt wurde. Es mag sein, daß es dennoch geschehen ist; ich
besinne mich aber nicht darauf. Des weiteren gehören zu den letzteren
der plötzliche Todesfall von der Ihnen ja auch bekannten T. P. Diese
sah ich in Begleitung von zwei gleichalterigen Mädchen. Sie ging in
der Mitte. In dem bekannten Schweben entfernte sie sich und wendete
wie zum Abschiede (vielleicht drücke ich mich aber ungenau aus) den
Kopf. Ich wußte was geschehen würde. Von ihrem wirklichen Tode
habe ich aber erst Wochen nachher Kenntnis erhalten durch meinen
Bruder, der es von J. P. hörte. Ich habe auch Herrn Direktor P. geErfurt
, den 14. Mai 1922.


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