Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 291
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0295
— 291 —

„geistigen" Heilkraft, oder dem Leben, unnötige Arbeit erspart wird.
Die eigentliche Heilarbeit verrichtet also überall das Leben oder, wie wir
es auch noch nennen können, der Geist; und der Heiler hat lediglich die
Aufgabe, Schwierigkeiten und Schädlichkeiten, die der Heilung im Wege
stehen, nach Möglichkeit fortzuräumen.

Aber was ist nun der Geist oder das Leben? — Ein undurchdring>
liches Geheimnis. Aber das kann uns nicht hindern, seine Wirksamkeit und
seine Gesetze näher kennen zu lernen, denn in dieser Hinsicht verhält
es sich mit dem Leben oder dem Geiste ganz und gar nicht anders als
mit irgend einer bekannten Kraft. Was ist z. B. die Elektrizität? —
Ein undurchdringliches Geheimnis in ihrem Wesen. Und doch haben
wir die Gesetze kennen gelernt, nach denen sie wirkt, und können sie uns
nutzbar machen. Warum sollte das dem Leben oder dem Geiste gegenüber
nicht auch gelingen können?

Jede Selbstheilung, wie sie täglich tausendfach vorkommt, wenn
sich ein Mensch irgend einen kleinen, unbedeutenden Schaden zugezogen
hat, ist also das Werk seiner Lebenskraft oder seines Geistes.
Aber auch jede andere Heilung, die unter der Mithilfe eines Arztes vor
sich geht, ist letzten Endes auch einzig und allein das Werk derselben
Lebenskraft, das Werk von des Kranken eigenem Geiste. So ist folglich
jede Heilung, unter welchen äußeren Umständen sie auch zustande»
kommen mag, sowohl eine Selbstheilung als auch eine Heilung durch
Geisteskraft. Diese Feststellung ist notwendig und sehr wichtig; aber
damit ist noch keineswegs unsere Frage beantwortet, ob eine Heilung
durch Geisteskraft möglich sei. Denn wenn wir fragen, ob es geistige
Heilung gibt, dann meinen wir das so, ob ein Heiler wohl einen Kranken
wirksam behandeln könne vermittels und kraft seiner Geisteskraft?
Falls dies möglich wäre, so würde auch dabei der Heilvorgang im Kranken
letzten Endes eine Selbstheilung sein kraft seiner eigenen geistigen
Lebenskraft. Aber was w7ir hier wissen wollen, das ist folgendes: Kann
die die S e 1 b s t h e i 1 u n g anstrebende Geistes- oder Lebenskraft
eines Kranken durch die Geistes- oder Lebenskraft
eines anderen Menschen gefördert und gestärkt
werde»n, so daß die Krankheit dadurch leichter
und schneller überwunden wird? Oder mit anderen Worten:
Kann ein Heiler kraft seines Geistes, ohne H i n z u n a h m e
irgend w e 1 c h e r a n d e r e r Hilfsmittel, also lediglich vermittels
seiner persönlichen Lebenskraft, auf einen
Kranken so einwirken, daß dessen natürliche Heilkraft
in. den Stand gesetzt wird, in ihre m Kampfe gegen die
Krankheit mehr auszurichten als ohne diese Hilfe, —
daß vielleicht in manchen Fällen noch eine Gencsun g

19*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0295