Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 295
(PDF, 121 MB)
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sein, freute oder morgen oder übermorgen, denn die ordnende Lebenskraft
im Menschen ist immer bemüht und auch dazu imstande, alle krankhaften
Schäden auszubessern. Hier nun wurde die geistige Lebenskraft
des Kranken durch das Händeauflegen von meiner geistigen Lebenskraft
durch „Induktion" gekräftigt und angeregt, so daß erstere ihre
Arbeit leichter und schneller zu verrichten vermochte.

Unsere Gegner würden das Einbildung, Suggestion, nennen.

Ich komme zu einem Mädchen, das mit stark geschwollenem und
gerötetem Knie im Bette liegt. Sie hält das kranke Knie spitzwinklig
gebeugt; und sie jammert ängstlich, als ich sage: „Das Bein darf nicht
so gebeugt bleiben", denn jede Bewegung tut ihr sehr weh. Ich lasse
zunächst das Bein in seiner Stellung und lege meine Hände auf. Nach
5 bis 10 Minuten sage ich: „So, jetzt wollen wir einmal das Bein ganz!
gerade ausstrecken". Ängstlich hält die Kranke sich bereit, das Bewiesen
zu verhindern, wenn es weh tun sollte. Aber sielr da, ohne jeden
Schmerz läßt sich das Bein ausstrecken. Ich meine hierüber: daß diese
heftigen Schmelzen auch einmal von selbst aufgehört hätten, denn auch
in dieser Kranken war die ordnende Lebenskraft am Werke, den bestehenden
Schaden auszubessern, und w7ar sicherlich auch imstande dazu
Aber von meiner geistigen Lebenskraft durch „Induktion" belebt und
angefacht, konnte die natürliche Heilkraft dieses Mädchens hier so
überraschend schnell die Schmerzen beseitigen. — Unsere Gegner würden
das Einbildung, Suggestion, nennen.

Eines Tages kommt eine alte Frau zu mir. Sie geht seit etwa vier
-Jahren' an zwei Stöcken wegen Rheumatismus; und sie kommt gerade
eu mir, weil sie gehört hat, „ich mache sö anders". Ich bin durchaus
nicht erfreut über das Zutrauen, mit dem diese Kranke mich beehrt.
ISüemand befaßt sich gern mit einer Arbeit, die von vornherein vergeblich
zu sein scheint, und der Zustand der Frau versprach keinerlei Erfolg
von irgend einer Behandlung. Solche steifen und dicken Gelenke pflegen
sehr undankbare Behandlungsgegenstände zu sein, ganz besonders in so
vorgeschrittenem Alter. Aber weil sie nun mal darum bat, behandelte
Ich sie mit Handauflegen und bestellte sie nach einer Woche wieder.
Und da kam sie auch wieder und strahlte vor Freude^ denn sie konnte
gehen ohne Schmerzen und ohne Stöcke, und die Gelenke waren nicht
mehr so dick und steif. Fast glaubte ich, ich sähe nicht recht; aber es
war wirklich so. Auch hier hatte offenbar durch meine Behandlung die
Lebenskraft der Kranken eine so große Belebung erfahren, daß das scheinbar
Unmögliche möglich geworden war. Die Frau läuft noch heute,
fast nach zwei Jahren, mit derselben Behendigkeit, — Und unsere Gegner?
Sprechen sie hier auch noch von Einbildung, Suggestion?


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