Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 305
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0309
Eine Lehrerin, Fräulein Sophie Bennier, frühere Schülerin von mir,
erzählte mir, sie habe ihre schwerkranke Schwester gepflegt und sei an
finem Vormittage vor Ermüdung an dem Bette eingeschlafen, als die
Kranke schlief. Da habe de geträumt, wenn die Uhr auf zwölf Uhr mittags
■gerückt sei und beim Zwölf schlagen den 6. Schlag getan habe, werde ihre
Schwester die Augen öffnen und sterben. 10 Minuten vor Zwölf wacht
Fräulein Bennier auf. Die Kranke schläft noch. Als die Uhr Zwölf
schlägt, wacht die Schläferin beim 6. Schlag tatsächlich auf, öffnet die
Augen und stirbt. — Fräulein Bennier ist übrigens hellseherisch veranlagt
nnd hat diese Gabe von ihrer Matter geerbt;

Beschließen will ich diese Wahrträume aus Bekanntenkreisen mit dem
Traum einer meiner Schwägerinnen. Meine 3 Brüder habe ich alle durch
den Tod verloren. Der zuletzt verstorbene hatte als Offizier im Höllenfeuer
vor Verdun sich einen Herzfehler zugezogen und war deshalb aus
der Front herausgekommen. Die letzten beiden Kriegsjahre hatte er in
angenehmer und sicherer Stellung als Kommandant eines Kriegsgefangenenbataillons
erst in Rumänien, dann in Frankreich verbracht und sich
recht gut erholt. September 1918 starb unsere Mutter an der damals umgehenden
Grippe. Mehrere Monate danach träumte die Frau meines Bruders
, meine verstorbene Mutter käme zu ihr und suche ihr einen Witwenschleier
aus. Mai 1919 erkrankt mein Bruder unerwartet an einer Lungenentzündung
und stirbt infolge dieser Krankheit an Herzschwäche.

Ich selbst könnte hier noch einen Wahrtraum erzählen, den ich vor
30 Jahren hatte und der symbolischer Art war. Er kündete aber ein so
rieftrauriges Ereignis an, daß seine Veröffentlichung mir zu schmerzlich
wäre, so daß ich sie unterlassen muß. Einen anderen anscheinenden Wahr-
träum, der den Wiederaufstieg Deutschlands anzeigt, hatte ich 1919
und veröffentlichte ihn im „Zentralblatt" im Oktoberheft 1923 S. 154,
wo er irrtümlicherweise Herrn Heise zugeschrieben wurde.

Als letzten Wahrtraum kann ich noch einen aus dem Leserkreise
bringen. Er wurde mir nachträglich von Herrn Eichard Sander aus,
Riesa am 11. 9. 25 zugestellt. Von Herrn Sander wurde bereits eine ganze
Reihe von Wahrträumen am Beginn dieses Aufsatzes veröffentlicht
Herr Sander berichtet:

„Kürzlich vermißte ich eines Abends, als ich aus einer Sitzung zurückkam
, meine neue Brieftasche mit 25 Mark Geld und sehr wichtigen Papieren
. Ich wußte genau, daß ich die Tasche am Nachmittag noch in der
Hand gehabt hatte. Weiter war mir klar, daß sie bis zur Stunde der
Wahrnehmung des Verlustes so gut wie gar nicht in Benutzung genommen
war. Obwohl ich in der Zwischenzeit verschiedene Besorgungen gemacht
hatte, war mir ganz klar: liegen geblieben ist sie nicht. Um mich zu vergewissern
, daß sie auch in dem betreffenden Sitzungssaale, wo ich wenige

Zentralblatt für Okkultismus. XIX. Jahrgang. 20


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