Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 306
(PDF, 121 MB)
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Stunden zuvor geweilt hatte, nicht liegen geblieben sei, ging ich nochmals
dahin zurück — ich besitze allein die Schlüssel zu dem Räume — und,
fand trotz eifrigen Suchens die Tasche nicht. Wieder zu Hause angekommen
, begab ich mich zur Ruhe. Dann konzentrierte ich alles Nachdenken
geschlagene zwei Stunden auf den verlorenen Gegenstand. Gegen 4 I hr
erwachte ich mit dem Gedächtnis an folgenden. Traum: Ich sah deutlich
das Sitzungszimmer vor mir, und an meinem Stuhle lehnte am Fußboden
meine Tasche. Sofort nach dem Erwachen fuhr ich in meine Sachen und
eilte in den Saal. Groß war die Überraschung. Das Zimmer war bereits
hell, und genau dem Traumbild entsprechend lag die Tasche angelehnt'
am Stuhlbein. Ich hatte am Abend in der Sitzung das Protokoll geführt,
und durch die Bewegungen war die Tasche, welche zur Linken meines
Lüsterjaketts steckte, unbemerkt heruntergefallen, Bemerkenswert ist
dabei, daß ich in der Morgenstunde, bevor ich auf die Suche ging, meine
Frau sofort weckte und ihr sagte: „Nun gehe ich, um meine Brieftasche
zu holen."

Schon in einem früheren Jahrgange dieser Zeitschrift habe ich auf
die Hypothese du Preis hingewiesen, daß Konzentration auf eine bestimmte
Idee vor dem Einschlafen und Hinübernehmen derselben in den Schlaf
Wahrträume auslöst. Dieser letzte Traum von Herrn Sander ist eine Bestätigung
dieser Hypothese.

Werfen wir nun einen Rückblick auf die von mir wiedergegebeiisen
Wahrträume! Es sind deren 75; und wenn man berücksichtigt, daß
mancher der Schreiber angibt, daß er aus einzelnen Gattungen von
Träumen, wie z. B. Ankündigung von Todesfällen, nicht alle gesehenen
Träume erzählt, sondern nur einige herausgreift, so dürften wir in unserer
Zusammen Stellung einen Überblick über rund 100 Träume haben. Da läßt
sich schon ein einigermaßen verläßliches Urteil über Wahrträume abgeben,

Zunächst möchte ich die 75 Träume nach bestimmten Gesichtspunktes
gliedern, wobei freilich Doppeleinreihungen sich nicht ganz vermeiden
lassen. Hierbei ergibt sich die auffallende Tatsache, daß fast sämtliche
Träume von Unglück handeln. Solche, die Freudiges ankündigen, sind
Ausnahmen; und meist hängt dies Freudige auch irgendwie mit der Not
zusammen. Voran stehen die Todesfälle, nicht weniger als 33 Träume
sagen sie voraus, 10 handeln von Krankheiten bezw. Verletzungen, 8 von
Kriegsnöten und Seuchen, 3 von Überschwemmungen, 3 von persönlichem
Ungemach. Siebenmal wird vorn Erscheinen Verstorbener berichtet, aber
der Anlaß ihres Erscheinens ist fast durchgängig kein erfreulicher; entweder
künden sie Todesfälle an oder geben Katschläge in der Not oder
möchten sich einer sie quälenden Mitteilung entledigen. Neunmal werden
Vorgänge im Völker- oder Gemeindeleben vorausgesehen, wobei der
Traum vom Brückenbau der einzige bleibt, der frei von Peinigendem is"?


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