Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 309
(PDF, 121 MB)
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unserer Briefschreiber, daß bei ihren Todesträumen die kurz vor dem
Tode Stehenden meist völlig gesund sind und ihr Tod gänzlich unerwartet
kommt.

Wer die geschilderten Wahrträume ohne jede subjektive Einstellung
rein objektiv an seinen Augen vorübergehen läßt, dem geben sie die Überzeugung
, daß es ein Hellsehen gibt. Hier zeigt es sich im Traum. Gibts
aber im Traum ein Hellsehen, dann besteht kein Grund, es für den Wachzustand
abzustreiten. Daß es im Schlaf häufiger ist als im Wachsen^
ist kein Wunder. Im Schlaf lockern sich die Bande zwischen G eist, Seelenleib
und Körper, und der Geist kann freier auf die Klänge künftigen Geschehens
lauschen. Denn auch im Wachzustand zeigt sich das Hellsehen
nur bei solchen, deren Geist weniger vom stofflichen Körper umklammert
ist als der Geist des Durchschnittsmenschen. Darum ist das Hellsehen
bei wahrem Bewußtsein so selten, weil die Lockerung der Bande außerdem
Schlafe etwas Ungewöhnliches ist. Aber vorhanden ist es, wie ich in
späteren Aufsätzen aus meinen reichen Erfahrungen mit Hellsehern beweisen
werde. Dieses Beweismaterial und die hier wiedergegebenen
Wahrträume lassen mich die Hoffnung nicht aufgeben, daß ich künftig
auch mit politischen Gesichten bessere Ergebnisse erzielen werde als bisher.

Ich möchte den Abschnitt der Wahrträume mit Zitaten aus Aufsätzen
schließen, die Erich Schlaikjer kurz nach dem Kriege unter dem
Titel „Die Welt der Gestorbenen", „das sogenannte Unterbewußtsein"
und „das Geheimnis der Träume" in der früheren „Täglichen Rundschau"
veröffentlichte, und die alle 3 unter dem Gesamttitel des ersten Aufsatzes
nachträglich als sehr lesenswertes Bücheichen im Verlag der alten
Täglichen Rundschau erschienen sind. So widerlegt gleichzeitig die gute
eingegangene alte Zeitung ihre neue Nachfolgerin.

Schlaikjer berichtet hier folgenden eigenen Wahrtrauin:
„Als mein ältester Junge im Febr. 1917 Infanterist in Hannover war,
träumte mir eines Nachts, daß ich ihn in feldgrauer Uniform tot auf dem
Rücken liegen sähe. Er lag im Freien, und das Gelände machte einen
dunklen Eindruck, etwa so wie Heideboden auf den Beschauer wirkt*.

Um seinen Kopf herum lag ein tiefer Schatten, der gleichsam das
Gesicht einrahmte. Das Gesicht selber aber war deutlich erkennbar.
Es war mein Junge und er war tot. Unter dem Einfluß des unheimlichen
Bildes wurde ich wach, oder besser halbwach, und wälzte mich unruhig
im Bett herum. Ich suchte mich damit zu trösten, daß bis zum Schützengraben
wohl noch 6 Wochen hin seien und daß mein Junge vielleicht vorher
zu den Fliegern käme, bei denen er sich freiwillig gemeldet hatte.
Mein letzter Gedanke war: „Wer weiß? Vielleicht hast du gar nicht
ordentlich hingesehen. Vielleicht war es gar nicht der Hans." Damit
nahm mich der Schlaf wieder hinüber, und als ich dann später aus1


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