Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 344
(PDF, 121 MB)
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Formen, unter welchen die Anziehungkraft sich uns zu erkennen gibt,
sind eben so verschieden und mannigfaltig wie die Stoffe und Körper,
,in und an denen sie wirkt. Das läßt sich zusammenfassend in anderen
Worten so ausdrücken: So verschieden die Erscheinungen
auch sein mögen, w e 1 c h e m a n versteht unter den Worten
Festigkeit, Dichte, Zähigkeit, Trägheit, Anhaftung^
Eeibung, Schwere, Magnetismus u. a. m.,'so sind diese
alle doch letzten Endes nur Formen einer und derselben
Kraft, die, weil sie sich an allen Stoffen findet*, als
eine U r ei g e n tümIi ch k ei t aller stofflichen Dinge angesehen
werden muß. Ja, man kann sogar sagen, die
Stoffe selbst seien nichts anderes als Erscheinungsformen
jener Kraft. Man hat diese grundlegende, gemeinsame,
Stoff bildende Kraft auch als den Ausdruck der Urwelt der Ruhe
bezeichnet, weil ihre Wirkung in der letzten Folge zu einer völlig unbeweglichen
, starren Ruhe führen würde, wenn ihr nichts entgegenwirkte.

Eine solche Gegenwirkung ist offenbar vorhanden, sie findet statt
durch die bewegenden Kräfte, wie Wärme, Licht, Elektrizität, Schall,
Wind, Gasdruck, Wasserfälle usw. Allen derartigen Wesenheiten, die
man Kräfte nennt, ist gemeinsam ein Streben nach Bewegung, Veränderung
, Zerstreuung. Sie stellen sich also in jeder Beziehung dar als
verschiedene Erscheinungen der Gegnerin jener Urgewalt der Ruhe.
Wie von den verschiedenen Eigentümlichkeiten aller Stoffe, so kann
auch von den verschiedenen Eigentümlichkeiten aller Kräfte gesagt werden
, daß sie sich von einem und demselben Grundstreben herleiten.
Wenn die Eigenschaften der Stoffe Erscheinungen der Urgewalt der
Ruhe sind, dann sind die Eigenschaften der Kräfte Erscheinungen der
Urgewalt der Bewegung.

Es ist der Versuch gemacht worden, das ganze Weltgeschehen aus
Ruhe und Bewegung als gegenseitige Wechselwirkung dieser beiden Urgewalten
zu erklären. Das hat viel Wahres an sich, mußte aber mißlingen,
weil die wichtigste aller Erscheinungen, das Leben, unmöglich aus Ruhe
und Bewegung allein erklärt werden kann. Neben den Erscheinungen,
die wir mit den Begriffen Stoffe und Kräfte bezeichnen, ist eben das
Leben etwas besonderes für sich und niemals etwa ein Erzeugnis aus
Stoff und Kraft. Will man auch hier nach dem gemeinsamen Ursprung
suchen, aus dem alle Lebensäußerungen als die verschiedenen Erscheinungen
einer und derselben Urgewalt hergeleitet werden können, so könnte
dieser — nach der allen Lebenserscheinungen gemeinsamen Eigentümlichkeit
— nur als Urgewalt der Empfindung bezeichnet werden.

Alle Eigentümlichkeiten, welche den Stoff kennzeichnen, lassen sich
zurückführen auf die Urgewalt der Ruhe. Also Festigkeit, Dichtigkeit,


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