Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 345
(PDF, 121 MB)
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Zähigkeit. Trägheit, Klebrigkeit, Schwere, Magnetismus und dergleichen
mehr sind als Äußerungen jener Urgewalt der Ruhe aufzufassen. Mcht
alle Eigentümlichkeiten sind gleichzeitig an ein und demselben Stoffe
deutlich ausgeprägt, sondern die einen mehr, die anderen weniger. Aber
nirgendwo gibt es das, daß eine einzige Eigentümlichkeit ganz allein
vorhanden wäre. Schließlich wird man alle Eigentümlichkeiten des Stoffes
auch bei allen Stoffen wiederfinden, nur nicht alle in der gleichen
Stärke, und immer einige von ilmen in solcher Geringfügigkeit, daß unsere
Sinne sie nicht wahrnehmen. Wo wir z. B. bei Quecksilber Schwere
wahrnehmen, da ist auch immer eine gewisse Dichte und Trägheit bemerkbar
, und wenn dabei Festigkeit und Zähigkeit scheinbar fehlen^
so fehlen sie doch niemals ganz, sondern man kann nur sagen, sie sind
nur sehr viel geringer und sehr viel weniger merklich.

Ganz dasselbe gilt von den Eigentümlichkeiten der Kräfte. Zu
beschleunigen, zu erwärmen, auszudehnen, zu fließen, zu schieben, zu
stoßen usw., alle diese Fähigkeiten und Eigentümlichkeiten lassen sich
zurückführen auf die Urgewalt der Bewegung und finden sich an allen
Kräften wieder. Aber immer sind auch hier die einen dieser Eigentümlichkeiten
mehr ausgeprägt als die anderen; aber auch hier kann an keiner
Kraft irgend eine Eigentümlichkeit ganz fehlen.

Nicht anders ist es nun auch in Bezug auf die Eigentümlichkeiten
des Lebens oder Geistes. Zu fühlen und zu empfinden, zu wünschen
und zu wollen, zu denken und zu unterscheiden, zu ordnen und anzupassen
, zu entwickeln und zu wachsen, auszubessern und wiederherzustellen
, zu lieben und zu vertrauen, zu freuen und zu genießen usw., alle
diese Eigentümlichkeiten lasset! sich zurückführen auf die Urgewalt der
Empfindung. Wo wir eine dieser Eigentümlichkeiten gewahren, da
muß auch Leben sein, und da müssen sich auch alle anderen Lebenseigentümlichkeiten
vorfinden; auch hier die einen deutlicher, die anderen
weniger deutlich, und immer einige so gering, daß unsere unvollkommenen
Sinne von ihnen garnichts merken.

Will man die Dinge und Wesenheiten nach allen ihren Eigentümlichkeiten
kennen lernen, dann muß man sie näher bestimmen und messen.

Die Stoffe messen wir, indem wir sie mit einer genau festgelegten
Menge eines in jeder Beziehung bekannten Stoffes vergleichen.

Die Kräfte messen wir, andern wir sie mit einer genau festgelegten
Kraftleistung einer in jeder Beziehung bekannten Kraft vergleichen.

Das Leben messen wir bisher garnicht. Aber wenn wir es messen
wollten, dann könnten wir es nur so, daß wir es an seinesgleichen messen
; d. h. wir müßten den zu erforschenden Lebensvorgang vergleichen
mit der genau festgelegten Leistung einer in jeder Beziehung bekannten
Lebenserscheinimg.


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