Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 347
(PDF, 121 MB)
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halb sollte es nicht auch einmal möglich werden, geistige oder Lebensvorgänge
in allen Einzelheiten näher zu bestimmen und zu messen, d. h.
sie mit ihresgleichen unmittelbar in Vergleich zu stellen und mittelbar
mit stofflichen oder auch Krafterschednungen vermittels kunstvoll
erdachter Meß Vorrichtungen?

Das Eine wissen wir schon heute, daß alle Gefühle Lebenserschei-
nungen sind und daß jeder Gefühlszustand der besondere Ausdruck einer
bestimmten Richtung des geistigen oder Lebens wirken s ist. Einem jeden
solchen Gefühlszustande ist eine besondere Wirkungsfähigkeit eigen. Zu
diesen geistigen oder Lebenserscheinungen gehört auch das Vertrauen.
Dieses ist also eine wirkende Macht, eine wahrhaftige Wirklichkeit,
ganz ebenso, wie etwa die Schwere eines Körpers oder die Beschleunigungswirkung
einer Kraft wirklich vorhanden sind, ihre Bedeutung haben
und ihren gesetzmäßigen Einfluß ausüben. (Fortsetzung folgt.)

Berichte aus dem Leserkreise-

Von Studienrat 0. Heyn er. (Fortsetzung.)

b) Wachgesichte.

Hellsehen im "Wachzustande ist anerkanntermaßen viel seltener als
im Traume, und so ist es begreiflich, daß hierüber unsere Leser weniger
zu berichten haben als über Wahrträume; aber trotz allem scheint es
häufiger aufzutreten, als man gemeinhin annimmt, wenn man aus den
eingelaufenen Briefen Rückschlüsse zieht.

Ich besinne mit einem recht eigenartigen Fall, der teilweise noch
in das Gebiet der Wahrträume hinübergreift. Mir schreibt eine mir
persönlich bekannte Lehrerin, die aus begreiflichen Gründen nicht genannt
sein will, ein Fräulein M. B.:

„Ich machte mein Lehrerinnenexamen Ende Februar 1901 in Frankfurt
a. 0. Anfang Januar desselben Jahres träumte ich, ohne daß ich
mich vorher mit dem Gegenstand irgendwie beschäftigt hatte: ich stehe
am Fenster des Hotels der Bahnhofstraße, Friedrich der Große geht
vorüber und grüßt mich (reizvc^le Traumsymbolik). Einige Tage später
erhalte ich von meiner Mutter einen Brief, in dem sie mir schreibt:
,,Bereite dich ja auf Friedrich Wilhelm I. und die vertriebenen Salzburger
vor, ich habe geträumt, Du wärst danach gefragt worden,"
Ich schrieb meiner Mutter zurück: „Ich weiß, ich werde nach Friedrich'
dem Großen gefragt/' Meine Mutter sowie meine Pensionsmutter und
meine Mitschülerinnen, denen ich meinen Traum erzählt hatte, versuchten
mit allen Mitteln, mich von dem Gedanken abzubringen. Vergebens.
Denn ich wußte, du wirst nach Friedrich dem Großen gefragt.

Darauf richteten meine Pensionsmutter und -Schwestern die Frage
an mich, ob ich vielleicht noch mehr geträumt hätte. Ich sagte: .,Nein,


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