Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 348
(PDF, 121 MB)
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.aber ich weiß noch mehr." „Was denn?" „Ich weiß, daß ich in der
alten Geschichte eine Frage aus den römischen Verfassungskämpfen
erhalte; und in der Methodik kann siclrs nur um Inhalt und Umfang
der Begriffe handeln, in Naturkunde um Auge, Ohr oder Thermometer
/' Ich bekam natürlich die Antwort: „Du bist verrückt."

Am Morgen des Prüfungstages fragt mich meine Zimmergenossin:
,',Was machst du denn da?" „Ach, ich sehe mir nur nochmals die
Göttinger Dichterschule an." „Ja, denkst du vielleicht, daß du danach
auch gefragt wirst?" „Ja!" Sie lief in hellem Entsetzen zur Pensionsmutter
, um ihr das zu erzählen, und es stand natürlich bei allen fest,
ich sei übergeschnappt. Ja, meine Pensionsmutter hielt mir eine lange
Standrede ob meiner Unvernunft.

Im Seminar angelangt, hatten wir alle große Angst vor der Reli-
gionsprüfung, und jede wollte ihr Heil versuchen. Da hieß es: „Fragt
doch mal die kleine B., die weiß ja immer alles vorher." Ich sagte:
„Ja, euch kann ich nicht helfen. Ich schlag jetzt einfach die Bibel
auf, und was da steht, sehe ich mir an." Es war die Bergpredigt,

Ergebnis: In Geschichte: Friedrich der Große, Coriolan; in Methodik:
Inhalt und Umfang der Begriffe; in Naturkunde: das Auge; in Literatur:
die Göttinger Dichterschule; in Beligion: die Bergpredigt.

Die Wirkung war unbeschreiblich. Die eine Lehrerin wurde vor
Schrecken kreidebleich, und ich wurde ins Gebet genommen, ob ich vorher
irgend eine Gelegenheit gehabt hätte, in die Themen und Akten Einsicht
zu nehmen. Ich konnte aber mit gutem Gewissen nachweisen, daß etwas
Unerlaubtes nicht in Betracht komme, daß ich stets sofort, nachdem
mir eine uewißheii aus meinem Indern heraus wurde, ich meiner Pensionsmutter
und meinen Pensionsschwestern davon Mitteilung gemacht
hatte und gründlich von ihnen ausgelacht wurde."

Kann einer angesichts dieses Berichtes noch die eiserne Stirn haben,
Hellsehen mit Zufallstreffern und Wahrscheinlichkeitsrechnung abzutun?

Frau Wahlers-Bremen, Großenstraße 94, von der ich bereits Wahrträume
mitteilte, berichtet in ihrem freundlichen Schreiben auch von
Hellsehen, Hellfühlen und Hellhören und schreibt hierzu:

„Am 16. März 1921. Auf dem Wege zu meiner Schwester, Frau
Schröder, hier in Bremen hatte ich folgende Vision:

Als ich ziemlich das Haus meiner Schwester erreicht hatte, bekam
ich das Gefühl, als ob mir das Herz brechen wollte. Ich fühlte, daß
mich jemand seitlich berührte, ohne daß ich eine körperliche Wahrnehmung
machen konnte. Ich blieb unwillkürlich stehen und sah im
gleichen Augenblick einen Leichenzug mit Gefolge geistig an mir vorüberziehen
. Diesem folgte ich bis zum Hause meiner Schwester, wo ersieh
aufteilte. Beim Eintreten in das Haus sah ich geistig, wie meine


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