Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 382
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0386
382

dem Geist des Verstorbenen in Verbindung setzen werde. Einige Tage später
überbrachte das Medium die Geisterbotschaft: Lister habe ein Testament gemacht
und es im Garten seiner Villa unter seinem Lieblingsbaum vergraben. William
Lister ließ sofort an der Stelle nachgraben: allerdings ohne Erfolg. Er ließ
hierauf den Boden im ganzen Garten nachsuchen und fand tatsächlich in einer
entlegenen Ecke eine vergrabene Kassette, die das Testament seines Vaters
enthielt. In der Urkunde war er als Universalerbe genannt. Der Fall erregte
in der Stadt begreifliches Aufsehen. Die Überraschung war daher nicht gering,
als zwei Tage nach dem Vorfall sowohl William Lister als das Medium
Atkinson — verhaftet wurden. Das Testament hatte sich als eine plumpe
Fälschung entpuppt. Es hat sich herausgestellt, daß Lister und Atkinson den
ganzen Betrug mit der Geisterbotschaft und mit der vergrabenen Kassette
inszeniert hatten, um die plötzliche Auffindung des angeblichen Testaments)
irgendwie motivieren zu können. Die Erhebungen ergaben, daß die gefälschte
Urkunde Atkinson hergestellt hat, der früher Zeichner, dann Varietezauberer
war, um schließlich Berufsmedium zu werden. Der Gerichtshof verurteilte Atkinson
, der bereits eine lange Reihe Vorstrafen verbüßt hat, zu drei Jahren Gefängnis.
Auch William wurde schuldig gesprochen, er wird fünfzehn Monate lang hinter
Schloß und Riegel über die Folgen des verbrecherischen Streiches nachdenken
kennen. (Mittags-Blatt Hamburg.) Okkultistisches Archiv Fritz Langner,

■ (■!



Hanl Um!

tisch«





■ hu

\M\ Bf

fi—cm* WmmjmM



{Die angegebenen Bücherpreise hind unverbindlich.)

Der jenseitige Mensch. Eine Einführung in die Metapsychologie der mystischen
Erfahrung. Von Dr. Emil Mattiesen. 825 S. Berlin u. Leipzig, Walter
d ■ Gruyter. Brosen. 28.— M., geb. 30.— M.

Dieses wirklich hervorragend wertvolle Werk ist wieder ein recht erfreuliches
Zeugnis dafür, daß auch vor dem Kriege schon gar mancher deutsche
Forscher und Gelehrte in der Stille sich mit dem verpönten Okkultismus"
beschäftigte, und wenn die Frucht solcher Studien, wie auch vorliegendes, auf
seinem Gebiete zur Führung recht geeignete Werk erst jetzt an die Öffentlichkeit
gelangt, obwohl es vor reichlich 10 Jahren entstand, so liegt das nur daran),
daß erst heute in weiten Kreisen den darin behandelten Fragen ernstere Aufmerksamkeit
entgegengebracht wird, sodaß sich nun die Herausgabe lohnt.
Zwar ist eine gründliche Überarbeitung und Auswertung des im letzten Jahrzehnt
Erschienenen unterblieben, aber es muß nachdrücklich betont werden, daß trotzdem
ein gesamt wissenschaftliches Nachschlagewerk entstanden ist, das nicht
leicht überboten werden kann. Ist doch das ganze Gebiet der Para- oder, wie der
Verfasser es zu nennen vorzieht, der Metapsychologie wie auch der Para- oder
Metaphysik mit wahrem Bicnenfleiße, dazu mit wohltuender Vorurteilslosigkeit
und doch auch mit scharfsinniger Kritik durchgearbeitet und zu eigengeartetem
Besitz umgewandelt worden zu einem organischen Baustoff, der nach einem
reichgegliederten Ideengebäude schöpferisch gestaltet worden ist. Der leitende
Gedanke war, den herrschenden Psychologismus und Naturalismus in der Religionswissenschaft
zu überwinden und dieser die Forschungsergebnisse des wissenschaftlichen
Okkultismus dienstbar zu machen. Das ist nicht nur ein reizvolles
sondern auch notwendiges Unternehmen, gilt es doch einerseits, die Religions-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0386