Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 387
(PDF, 121 MB)
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d&s Bilden von Gedanken und Vorstellungen u. d. m., das alles sind Betätigungsformen
positiven Wirkens der Geistes- und Lebenskraft nach
außen. In den lebenden "Wesen selbst macht sich solch positives Wirken
fühlbar als Lebensfreude, Schaffensdrang, Hilfsbereitschaft, Gesundheitsgefühl
, reges Gedankenleben, männliches Kraftgefühl, Mut, Hoffnungsfreudigkeit
u. s. w. Alle solche positiven Lebensvorgänge und positiven
Gefühle sind aufzufassen als Wirkungen der positiven Geistes- oder
Lebenskraft.

Solchen positiven Wirkungen entsprechen als negative Gefühle nun
nicht etwa Furcht, Sorge, Mutlosigkeit, Krankheitsgefühl, Verzweiflang
usw. Solche Gefühle sind Zeichen von Mangel an positiver Lebenskraft
, aber nicht vom Wirken der negativen. Die entsprechenden negativen
Gefühle als innere Lebenskraftwirkungen sind vielmehr: Ehrfurcht,
Bewunderung, Mitleid, Freude am Genuß und allem Schönen, weibliches
Anlehnimgsbedürfnis, Sehnsucht, Vertrauen, mutige Zuversicht im Unglück
und ähnliche. Als negative Lebenskraftwirkimg nach außen
wären zu betrachten Erscheinungen wie Feinfühligkeit, Kunstgeschmack,
Takt, echte Weiblichkeit, jede Art sinnlicher und hellsinnlicher Wahrnehmung
gute Empfänglichkeit für Lebenskraftwirkung und dergleichen
mehr. Mangel an negativer Geistes- oder Lebenskraft offenbart sich
nach außen als Gefühllosigkeit, Rohheit, Stumpfheit, Gleichgültigkeit,
Eindrucksunfähigkeit aller Art.

In jedem Menschen gibt es selbstverständlich beide Arten geistiger
Lebenskraft, positive und negative. In der Regel überwiegt im Manne
die positive und im Weibe die negative. Insofern könnte man wohl das
männliche Geschlecht als Vertreter der positiven und das weibliche Geschlecht
als Vertreter der negativen Lebens- oder Geisteskraft bezeichnen
; aber doch ist natürlicherweise auch negative Lebenskraft im Manne
und positive im Weibe wirksam.

Unsere Geistes- oder Lebenskraft hat ungezählte mannigfaltige Eichtungen
und Gebiete für ihr Wirken. Durch das, was wir in uns als Gefühl
empfinden, erhalten wir jedesmal einen Hinweis, nach welcher Richtung
hin unsere Lebens- oder Geisteskraft z. Zt. gerade wirksam ist,
oder mit anderen Worten: jedes Gefühl ist ein. besonderer Ausdruck dafür,
daß unsere Lebens- oder Geisteskraft im Augenblick nach einer ganz bestimmten
Richtung hin in unserem Organismus — und darüber hinaus
auch auf unsere Umwelt — wirksam ist. Z. B. alle Verfallserscheinungen.,
die wir als Lebens Vorgänge wahrnehmen, sind notwendig von unangenehmen
, niederziehenden Gefühlen begleitet. Gewahren wir in uns derartige
niederziehende Gefühle, so ist das ein untrügliches Zeichen dafür,
daß in uns Lebenskräfte im zerstörenden Sinne wirksam sind. Alle Aufwärtsentwicklung
ist unfehlbar von angenehmen, erhebenden Gefühlen

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