Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 388
(PDF, 121 MB)
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begleitet. Wenn solche beglückenden Gefühle in uns wach werden, dann
sind jedesmal zur gleichen Zeit auch schöpferische, aufbauende Lebenskräfte
in uns am Werke und im Räderwerk unseres Körpers und darüber
hinaus wirksam.

Etwas, was man ein „bloßes" Gefühl, sozusagen als inhaltloses, hohles
Gefühl bezeichnen könnte, kann es demnach garnicht geben, sondern jedes
Gefühl ist zu gleicher Zeit das unfehlbare Zeichen dafür, daß die Lebens *
oder Geisteskraft eines Wesens in einer ganz bestimmten besonderen
Eichtling auch nach außen auf seine Umgebung wirkt, auch dann, wenn
eine solche Wirkung keinen sichtbaren Erfolg hervorbringt. Daß man
diese Wirkungen nicht in allen Fällen sehen kann, ist doch ganz und
gar kein Beweis dafür, daß sie nicht vorhanden wären. Ohne besondere
Vorrichtungen kann man ja auch z. B. das Vorhandensein von Induktionsströmen
nicht immer erkennen, die es gelegentlich bei jedem elektrischen
Strom geben kann. Auch wenn diese unbemerkt bleiben, so bleiben
sie trotzdem doch wirkliche Kraftäußerungen. So müssen auch die unscheinbaren
, mit allen Gefühlen einherlaufenden Lebenskraftäußerungen
wirkliche Kraftäußerungen bleiben, wenn es solche überhaupt gibt.

Daß des Arztes gebende und des Kranken nehmende Liebe solche
wirklichen und wirksamen Lebenskraftäußerungen sind, die sich innerlich
in den in Frage kommenden Menschen zu erkennen geben als Gefühl
der Zuneigung bezw. des Vertrauens, und nach außen hin als erfolgreiche
Heilbehandlungen, das ist einem jeden gewiß, der es einmal erlebt hat;
das kann auf keine Weise widerlegt wrerden. Im Gegenteil kann man
diese Erfahrung vieler einzelner Menschen durch zwingende Vernunftgründe
stützen und die allgemeine Gültigkeit der von uns daraus abgeleiteten
Folgerungen wahrscheinlicher machen.

Daß das Gefühlsvermögen ganz allgemein ein unveräußerliches Kennzeichen
und Zubehör des Lebens ist, dürfte wohl in keiner Weise zu
bestreiten sein. Ja wir können garnicht anders als annehmen., daß alle
lebendige Entwicklung schließlich darauf zurückgeht, daß das Gefühlsvermögen
immer wieder von neuem das Streben nach Verbesserung seines
Zustandes in dem Wesen hervorruft. Dementsprechend würden also alle
Lebensvorgänge durch Gefühle ausgelöst und von Gefühlen begleitet und
geleitet sein. Aber wenn verschiedene einzelne Teile "zusammenhalten
und zusammenarbeiten sollen zu gedeihlicher Entwicklung eines Ganzen
, dann müssen alle die einzelnen Teile Zuneigung für einander haben,
denn sonst wüiden sie auseinanderstreben und eine gemeinsame
förderliche Wirksamkeit wäre unmöglich. Je größere Zuneigung sie für
einander haben, desto sicherer verbürgt ist ihr Zusammenhalt und desto
erfolgreicher ihre gemeinsame Arbeit. Diejenige Kraft also, welche die
unzählig vielen einzelnen Teile (Zellen), die ein Lebewesen ausmachen,


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