Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 389
(PDF, 121 MB)
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zusammenführt, zusammenfügt und zu gemeinsamem Wirken zusammenhält
, muß notwendigerweise imstande sein, sie alle immer wieder von
neuem mit der erforderlichen Zuneigung zu beseelen. Die Gefühle also,
welche zu irgend einer Aufwärtsentwickelung — wie Wachstum, Heilung,
Zeugung und dergleichen — anregen, können einzig und allein nur Gefühle
der Zuneigung sein, und ebenso diejenigen Gefühle, welche diese Lebensvorgänge
begleiten. Folglich muß die Lebens- oder Geisteskraft, die
allein alle lebendige Entwickelung zuwege bringt, in ihrem tiefsten Grunde
Liebe sein. Diese Erkenntnisse, die wir aus rein gedanklichen Erwägungen
gewinnen, stimmen außerdem ganz zu dem, was ein jeder täglich
an seinen Mitmenschen beobachten kann.

Wer hätte es noch nicht erlebt, wie glückliche Liebe Menschen
aufleben läßt und wie im Gegensatz dazu Menschen krank und elend
wurden, weil ihr Liebesglück in Scherben ging? Beweist das allein nicht
schon hinreichend genug, daß, gleichlaufend mit dem Liebesgefühl, Kräfte
wirksam sind, deren Einfluß weit stärker ist als der irgend eines Arzneimittels
?

Welchem richtigen Arzt wäre es noch nicht vorgekommen, daß der
Zustand seines Kranken, wenn dieser das rechte Vertrauen zu ihm hat,
sich bessert, sobald der Arzt ins Krankenzimmer tritt? Wie nichtssagend
und gedankenlos ist die heute so beliebte und gebräuchliche
Erklärung solcher Tatsache mit dem hohlen Schlagworte „Suggestion".
So gering achtet man die Gefühle, weil man sich nicht klar ist über
die Tatsache, daß doch alle Gefühle Begleiterscheinungen und Nebenäußerungen
der einzigen wirklichen Heilkraft, nämlich der Geistes- oder- Lebenskraft
, sind.

VI. Das Wesein der Suggestion und Heilsliggestion.

Wille, Wunsch und Vorstellung, die mit gutem Hecht als Urheber
der Suggestion angesehen werden und hier nun auch zur Erklärimg
solcher mit starken Gefühlen einhergehenden .Lebenserscheinungen herhalten
sollen, spielen bei jenen eben erwähnten Vorgängen nur eine
sehr untergeordnete Rolle, wie bereits vorher dargetan wurde. Sie können
wohl eine förderliche oder hinderliche Nebenwirkung dabei entfalten,
sie aber als die eigentlichen Ursachen und Zustandebringer solcher Vorgänge
anzusprechen, das ist einfach unmöglich, weil es tausendfacher
Erfahrung widerstreitet.

Fassen wir noch einmal zusammen, was aus den vorstehenden Darstellungen
sich bezüglich der Lebenskraftbehandlung ergibt.

Die einzige Heilkraft, die es überhaupt gibt, ist die schöpferisch
gestaltende eigene Lebenskraft in jedem Menschen. Diese Lebenskraft
hat — wie andere Naturkräfte auch — Induktionsvermögen, d. h, in


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