Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 390
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0394
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t Bezug auf unsere besondere- Erage der Lebenskraf t-Heilbelxandlufrg.
Eines Menschen natürliche Selbstheilkraft stärkt und vermehrt unter
bestimmten Bedingungen mit naturgesetzlicher Notwendigkeit die Selbst-
heilkraft eines anderen Menschen; und umgekehrt wird sie unter bestimmten
Bedingungen mit naturgesetzlicher Notwendigkeit von der Selbstheilkraft
eines anderen Menschen gestärkt und vermehrt. Wo solche
Lebenskraftinduktion stattfindet, • da. erfährt also die Selbstheilkraft des
Kranken eine unmittelbare Unterstützung bei ihrer Heilarbeit durch
Vermehrung ihrer Leistungsfähigkeit. Die Lebenskraftbehandlung stellt
aho die allerunmittelbarste Förderung des HeilungsVorganges dar.1)

Alle .anderen Heilweisen "wirken im Vergleich zur Lebenskraftbehandlung
nur mehr oder weniger mittelbar, d. h. in Bezug auf die
Bewältigung und Ausführung der eigentlichen wiederherstellenden Heilarbeit
bleibt der Kranke auf die Leistungsfähigkeit seiner Lebenskraft
allein angewiesen, während die ärztlichen Heilmittel insofern helfen,
als sie Hindernisse, die dem Heilvorgange im Wege stehen, nach Möglichkeit
verringern oder beseitigen. Auch die Heilsuggestion gehört durchaus
zu diesen bloß mittelbar wirkenden Heilmitteln, und deren Wirkung
soll im Folgenden klargelegt werden.

Der Vorgang der Suggestion wird uns nur verständlich, wenn wir
ihn als Induktionswirkung der Vorstellungskraft auffassen. Vorstellungen
eines Menschen, von ihm gestaltete und ausgesandte Gedankenwellen
, wecken auf völlig unerklärliche Weise, aber mit naturgesetzlicher
Notwendigkeit (durch Induktion) unter bestimmten Bedingungen die
gleichen Vorstellungen in einem anderen Menschen.

Auch bei der Heilsuggestion werden also im Kranken nach Maßgabe
des Heilers Vorstellungen wachgerufen. Was bewirken diese nun
im Kranken? Wie tragen sie zu seiner Heilung bei? Sie haben nicht
etwa die Aufgabe, das Heilbestreben der Lebenskraft erst hervorzurufen;
sie sollen aber auch nicht der Lebenskraft für ihr Wirken erst die
richtige Richtung geben. Wenn sie diese Aufgabe hätten, dann würde
bei den krausen und widersprechenden Vorstellungen der verschiedenen
Suggestionsheiler und ihrer Kranken etwas schönes zustande kommen.
Nein, die Lebenskraft hat besondere Aufforderung und Anstoß, ihre
Heilarbeit zu beginnen, ganz und gar nicht nötig, auch können ihr Gedanken
und Vorstellungen nicht Mittel und Wege für ihre Arbeit weisen.
Die Lebenskraft ist ja nach unserer Auffassung nichts anderes als Entwicklungskraft
mit Entwicklungsstreben; sie trägt das Heilstreben also

x) Was hier von der Lebenskraft des Menschen gesagt ist, das gilt natürlich
auch für die Lebenskraft eines jeden arideren Lebewesens und auch für die
gegenseitigen Wechselbeziehungen zwischen den Wesen der verschiedenen
Lebensstufen.


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