Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 415
(PDF, 121 MB)
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So interessant diese Mitteilung* ist, so bringt sie doch nichts neues,
denn diese Versuche werden seit 1913 bereits auf deutschem Boden
gemacht. Wir haben die italienische Weisheit und Belehrung nicht nötig.

Im Jahre 1918 haben Friedrich Kallenberg und ich die
ersten Versuche gemacht, mit Hilfe eines von Kallenberg konstruierten
Apparates drahtlos Gedanken wellen auszusenden und zu empfangen, und
sind zu überraschenden Ergebnissen gekommen, die wir aus wohlerwogenen
Gründen der Öffentlichkeit nicht bekannt gegeben haben.*)

Ich habe seitdem die Versuche fortgesetzt und drahtlos die mannigfachsten
Nachrichten aufgenommen.

Interessant war gleich am Anfang die Aufnahme eines Planes mit
genauer Zeitangabe, den ein im Zimmer unter uns wohnender Herr gefaßt
hatte. Seine Gedanken darüber fingen wir oben auf und teilten
sie ihm später zu seiner Verblüffung mit. Er hatte einen Ausflug für den
nächsten Tag beschlossen und ging und kam um dieselbe Stunde zurück,
die wir, wie auch das Ziel seiner Wanderung, wie er es sich vorgenommen,
oben niedergeschrieben hatten, ohne daß er zu jemandem davon gesprochen
hatte. Glückte die Aufnahme aus nächster Nähe im allgemeinen, so
stießen die Versuche, auf größere Entfernung uns gegenseitig Nachrichten
zu übermitteln, auf große Schwierigkeiten, da uns die Kenntnis der
Bedingungen, planmäßige Einstellung auf verschiedene Wellenlängen
etc. noch fehlte, wir es also zunächst noch mit unseren unzulänglichen
Hilfsmitteln dem Zufall überlassen mußten. Dessenungeachtet wurden die
Versuche fortgesetzt, und wir entdeckten dabei Unerwartetes. Empfingen
wir nicht die an uns aufgegebenen Mitteilungen, so fingen wir umsomehr
andere Nachrichten auf, nahmen besonders im Kriege Telegramme, Berichte
und dergleichen auf, deren Wahrheit etliche Tage später durch
die Zeitungen bestätigt wurde. So fing ich z. B„ einmal einen Bericht
— scheinbar die eine Hälfte eines Telephongespräches oder eines Fun-
kentelegrammes — auf, das eine Gerichtsverhandlung in Marienwerder betraf
. Ich selbst befand mich in Eichwald in Böhmen.

Zweimal aber gelang tatsächlich ein Nachrichten Wechsel auf diesem
Wege auf weite Entfernung, und zwar der eine zwischen Nürnberg
und Bayreuth, der andere zwischen Oharlevi 11 e und Neunkir-
chen in Niederösterreich. Mein Verlobter und ich hatten verabredet
., uns jeden Mittwoch und Sonnabend abends punkt 10 Uhr drahtlos
eine Nachricht zu senden. Das glückte im Februar 1917 einmal wörtlich
. Ich nahm 3 Minuten nach 10 Uhr die Nachricht, die eine Mit-

*) Von etwaigen Anfragen bittet man abzusehen. Nähere Auskunft kann
keinesfalls erteilt werden, weil es sich um noch lange nicht abgeschlossene
Studien handelt. Der Verlag des ;,Z. f. O " ist angewiesen, die Adresse der
Verfasserin nicht bekannt zu geben. (Die Schriftleitung.)


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