Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 430
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0434
— 430

Es waren zwei Photographien: das Gebäude mit dem Firmenschild „Com-
panhia da Fruteira" und der Brunnenobelisk inmitten von Palmen und Bananen.
Stauden. Zurzeit trug ich tatsächlich einen mausgrauen Gabardineanzug und
taubenblauen Filzhut (Valentin Korge.)

Schicksal. In der Hafenstadt Pontianak auf Borneo verkündete eine mahn-
sehe Wahrsagerin einem jungen europäischen Ehepaar kurz nach der Geburt
des ersten Söhnchenss: es werde einmal durch ein Krokodil umkommen. Die
abergläubische Mutter lebte seit dieser Stunde in steter Angst, denn tatsächlich
kann in der an Krokodilen reichen Deltalandschaft des Kapoeas, an dem Pontianak
liegt, ein Kind jeden Augenblick von solchem Verhängnis ereilt werden.
Schließlich bewog sie ihren Gatten, in einen der gesunden und schönen Ge-
birgsorte auf Java überzusiedeln. Als der Knabe soweit war, um begreifen
zu können, um was es sich handelte, begann die Mutter ihn eindringlich vor den
schrecklichen Tieren zu warnen, die man Krokodile nenne. Am Tage, als.
der Knabe in der Schule zum ersten Male die Abbildung eines Krokodils gesehen
hatte, kam er in jugendlicher Erregung heim und versuchte, um den Eltern das
frisch erworbene Wissen zu demonstrieren, ein Krokodil auf seine Schiefertafel
zu zeichnen. Als er dann das fertige Werk vorzeigen wollte, glitt er aus
und bohrte sich im Fall seinen Griffel durchs Auge ins Gehirn.

Okkultistische Gesellschaft e. V. München. Durch Einberufung des Herrn
W£lly Jaschke, stud. phil., München, wurde unter obigem Namen eine neue
Gesellschaft gegründet, die sich, im Gegensatz zu den anderen okkulten Vereinigungen
, dem gesamten Gebiet des Okkultismus, und zwar in der Hauptsache
mit der praktisch-wissenschaftlichen Forschung befaßt. Zu diesem Zweck
werden aus den Mitgliedern der Gesellschaft Zirkel gebildet, in denen unter
Leitung erfahrener Spezialisten jeweils ein Teilgebiet des Okkultismus praktisch
[bearbeitet wird, wozu ein eigenes Laboratorium zur Verfügung steht.
Nähere Auskunft erteilt der i. Vorsitzende Herr Dr. med. R. Tischner, München,
Dietlindenstr. 18. Anfragen betr. Beitrittserklärungen nur schriftlich an das
Vorstandsmitglied Herrn H. Widmaier, Fabrikant, München, Adlzreiterstr. 15.

Der Wunsch, unter blühendem Hügel zu ruhen. Der Transatlander Leicester-
shire, welcher den Dienst von London nach Bombay versieht, verließ am 31. Oktober
1924 den Hafen und nahm einen jungen Schiffsarzt mit, der soeben seine
Studien vollendet hatte. Dieser war ganz glücklich über die Reise, die den
Anfang seiner Karriere als Arzt bilden sollte, und er freute sich, dem englischen
Nebel zu entfliehen und ihn mit dem sonnigen Himmel des Südens zu vertauschen
. Die erste Mahlzeit an Bord mit seinen Kameraden erfüllte ihn mit
Freude und Ehrgeiz, und als das Eis zwischen ihnen gebrochen war, erzählte
er, daß es sein Wunsch sei, dem nebeligen England auf immer zu entsagen, und
daß er, in einer früheren oder späteren Zukunft, seinen ewigen Schlaf unter
blühenden Hügeln in südlicher, sonniger Erde halten möchte Diese Zukunft,,
die der junge Arzt so weit entfernt glaubte, war indessen sehr nahe. Kaurn
hatte das Schiff die englischen Gewässer verlassen, da erfaßte den unglücklichen
jungen Arzt eine ansteckende Grippe und er starb fast plötzlich. Da man eine
Ansteckung der anderen Seeleute befürchtete, mußte man sich entschließen, ihn
in einem Sarge den Meeresfluten zu übergeben. Alles schien nun aus zu sein
für den unglücklichen Arzt, und selbst sein bescheidener Wunsch, unter blühendem
Hügel ruhen zu dürfen, solllte, wie es schien, nicht erfüllt werden, denn
das Meer gibt nicht leicht zurück, was es in seinen Tiefen birgt. Und doch
— der Wille des Toten, unter Blumen zu ruhen, blieb, wie es schien, in dem


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0434