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sodaß die Verteilung von Land und Meer wechselt. Dadurch erhält die als
sagenhaft nicht ernst genommene Überlieferung über Atlantis doch etwas Glaubhaftes
. Noch sicherer, da z. T. von hervorragenden Forschern verfochten, ist
die Überzeugung von dem Untergange eines Erdteils zwischen Afrika und
Australien einerseits und Australien und Amerika andererseits. Sowohl paläontologische
Funde als auch die heutige Verbreitung von Pflanzen und Tieren führen
zu solchen Schlüssen, vor denen Leute wie Wallaee, Haeckel, Blandford, Ram-
sey u. a. nicht scheuten. Man sieht also, daß okkulte Überlieferungen gar
nicht unphantastisch sind, sondern einen beachtlichen wissenschaftlichen Hintergrund
haben können. R.
Aus dem Lande meiner Seele. Von Conrad Gießner. Verlag W. Härtel u. Cot
NachfLeipzig, brosch. 2.40 M., geb. 3.60 M.
In dieser Schrift erzählt ein ausgereifter Mann in spannendster Weise und
vornehmem Stil den Verlauf seines an schweren Schicksalsschlägen reichen
Lebens. Aber wie ein leuchtender Regenbogen vor dem abziehenden dunklen
Wetter, stehen vor den finsteren Erlebnissen versöhnend die hellen symbolischen
Träume. Dem Erzähler wurde verliehen, vor dem Eintritt jedes neuen Unheils
dieses im Traume zu schauen und nieist auch dessen versöhnenden Abschluß,
gleichsam als wollte die Vorsehung sagen, daß das Leid zur Erziehung geschickt
sei und einem wohltätigen Zwecke diene. Der Fall, daß einem Menschen
durch eine Kette von Träumen die wichtigsten Wendepunkte seines ganzen
Lebens angekündigt werden, dürfte in der okkulten Literatur einzig dastehen
. Das Buch bildet eine treffliche Ergänzung zu meiner im Zentralblatt
für Okkultismus veröffentlichten Sammlung von Wahrträumen aus Leser- und
Bekanntenkreisen und wird deshalb bei unseren Freunden besonderes Interesse
erwecken. Das Problem der Wahrträume und des Hellsehens überhaupt erfährt
durch die Schrift weitere Klärung. Wer aber selbst ein übervolles Maß
von Leiden hat auskosten müssen, dem lindert das Buch die Verbitterung, weil
der Erzähler dem Leser die Gewißheit gibt, daß altes Leid läutern soll für eine
bessere Welt. So kann der Kauf des Buches nur wärmstens empfohlen werden
. Wer es gelesen hat, wird die Anschaffung nicht. bereuen.
O. Heyner, Studienrat.
Odlehre (Odik). Von Dr. Fritz Quade. Okk. Welt 113/4. — Die Stellung der
heutigen Wissenschaft zu den parapsychischen Phänomenen. Von Prof. C.
Schneider. Okk. Welt 124/5. — Psychologie der Suggestion. Von Dr. A.
Mißriegler. Okk. Welt 127. Sämtl. Johannes Baum, Pfullingen. Jede Nr.
60 Pfg.
Dr. Quade ist ein wohlunterrichteter Chemiker. Wenn er mit dem Rüstzeug
der neuen Forschungsergebnisse in das Odproblem hineinleuchtet, so mag
manches, wie er selber gesteht, noch hypothetisch sein, aber seine Darlegungen
bedeuten einen sehr schätzenswerten Beitrag zur Klärung und zum vorläufigen
Verständnis des vielumstrittenen Problems. — Prof. Schneiders einführende Studie
ist nicht für jeden leicht lesbar, aber wer einmal die verschiedenen Fragen auf
dem Gebiete okkulter Wissenschaft an der Hand eines kundigen Führers tiefer
durchdenken möchte, sollte sich die Mühe machen, das Büchlein zu studieren;
es regt ungemein an und zieht Verbindungsfäden, die das Verständnis mancher
Fragen in ungeahnter Weise fördern. — Wohl kaum ein Schlagwort wird so
gedankenlos gebraucht wie das Wort Suggestion. Da ist es sehr zu begrüßen,
daß ein praktischer Psychologe, durch lebensnahe Beispiele erläutert, Wesen
und vernünftige Anwendung der Suggestion eingehend bespricht. Die 3 Hefte
sind ausnahmslos sehr zu empfehlen, St.
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