Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 445
(PDF, 121 MB)
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Nach der gleichen Periodizität hatte Miliard schon 1902 das Wiedererstehen
Polens vorausgesagt. Ausgehend davon, daß für Polen die Phase
des Niedergangs mit dem Frieden von Oliva im Jahre 1660 begann,
folgerte der Verfasser, daß eine neue Tätigkeitsperiode 256 Jahre später,
d. h. 1916 beginnen und Polen seine Selbständigkeit wieder erlangen
würde.

Seine Schlußfolgerungen über die Zukunft Deutschlands hat Miliard
in folgendem Satz zusammengefaßt: „Das XX. Jahrhundert wird bald
den Zusammenbruch des von Bismarck gegründeten Reiches erleben,
und dieses Jahrhundert sowie das XXI. werden sehen, wie die Deutschen
ihrer glänzenden Stellung verlustig gehen, die sie zu Ende des XIX. Jahrhunderts
inne hatten."

Die ganze Thesis Millards beruht auf der Annahme, daß Deutschilands
Tätigkeitsperiode entweder von 1648 oder von 1657 datiert. Ist
nun diese Voraussetzung richtig? Das ist eine Frage, die Geschichts-
kundige entscheiden mögen.

Analoge Periodizitätsverhältnisse, jedoch von geringerem Ausmaße,
hat auch der Physiker Rudolf Mewes ermittelt. Im Jahre 1896 veröffent-
lichte Mewes eine Schrift, betitelt: „Die Kriegs- und Geistesperioden im
Völkerleben", welche damals nur wenig Beachtung fand. *) Er ging davon
aus, daß die Stellung der großen Planeten Jupiter, Saturn und
Uranus zur Sonne Perioden von Dürre und Feuchtigkeit auf Erden verursacht
, denen Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben parallel laufen.
Für diesen Planetenzyklus hatte Mewes einen Mittelwert von 111,3 Jahren
errechnet. In dieser Zeitdauer von 111,3 Jahren sind je zwei Kriegsperioden
und zwei Perioden der Wissenschaft und Kunst enthalten,
die miteinander abwechseln und deren jede eine mittlere Dauer von
27,8 Jahren besitzt. An Hand von Geschiehtstafeln hat Mewes die
Richtigkeit seiner Theorie nachgewiesen und für die Zeitdauer von
1904 bis 1932 einen Weltkrieg vorausgesagt.

Im Gegensatz zu diesen Vorgängern versucht Fried, von Stromer-
Beichenbach die Gesetzmäßigkeit in der Geschichte aus voraussetzungslosen
Beobachtungen, also rein phänomenologisch zu ermitteln, v. Stromer-
Reichenbach hat über 60 000 Geschichtsdaten aller Völker und Länder
der Erde gesammelt und verglichen, daraus etwa 22 350 als besonders
wichtig ausgezogen und in riesige Geschichtstabellen gebracht. Diese
Statistik der Geschichtsdaten hat Stromer zur Erkenntnis gebracht, daß
die weltgeschichtlichen Ereignisse nach einem bestimmten Rhytmus ver-

*) Das hat sich inzwischen geändert, denn die ehemals kleine Schrift hat
sich m ihren neuen Auflagen zu einem Werk von epochaler Bedeutung
(40 Druckbogen, Verlag von Max Altmann, Leipzig) ausgewachsen.

Der Herausgeber.


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