Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 450
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0454
— 450 —

in der Küche ihres Hauses, als sich plötzlich die Türe öffnete und sie
laut mit der Stimme ihrer Schwester ihren Namen rufen hörte. Die
kuragierte Frau ging zur Tür und schloß sie wieder, als sie niemand sah.
Wieder öffnete sich die Tür, wieder erklang der Name. Die Frau schloß
wieder die Tür. Als sich aber der rätselhafte Vorgang ein drittes Mal
wiederholte, brach der Mut der durchaus nicht ängstlichen Frau, und
sie ließ die Tür beklommenen Herzens offen. Dieses Erlebnis hat die
Frau meiner Mutter selbst erzählt; und da im Bericht ein indirektes
Eingeständnis ihres Unrechtes gegen die Schwester lag, so ist an der
Wahrhaftigkeit der Darstellung nicht zu zweifeln.

In früheren Jahren habe ich über diese drei Geschehnisse wie jeder
Durchschnittsgebildete gelacht und mich mit den herkömmlichen Ausfluchtsmittelchen
über sie hinweggesetzt. Erst nachdem mir die okkulte
Literatur eine Fülle von Parallelfällen nachgewiesen hatte, habe ich
den Schlüssel zu ihrem Verständnis gefunden und bekamen diese drei
Vorkommnisse für mich Gewicht.

Hier in Neuzelle, Kreis Guben, wohnt die Witwe eines früheren
Kriminalwachtmeisters, eine Frau Howe, die im Kriege ihren Sohn verlor
. In der Nacht, in der er starb, hatte sie nach ihrer Erzählung folgendes
Erlebnis:

„Ich schlief nicht und konnte keine Euhe finden. Es war y212 Uhr
nachts. Da hörte ich plötzlich Tritte vom Fenster der Küche kommen,
scharfe Soldatentritte. Sie gehen auf meine Schlafzimmertür zu, machen
halt, und mit einem Male klopfts dreimal. Da rufe ich: „Mein Junge,
mein Junge!" Aber nichts rührte sich mehr. Am andern Morgen sagte
ich zu meiner Hauswirtin: „Frau Schäfer, in dieser Nacht war mein
Junge da."

In der gleichen Nacht y212 Uhr hatte meinen Jungen beim Essenempfang
eine Granate getroffen und ihm den Leib zerrissen. Der Arzt
war gleich bei ihm gewesen und hatte ihm zur Betäubung der Schmerzen,
eine Spritze Morphium gegeben. Dabei sagte mein Junge zum Arzt:
„Herzliche Grüße an mein liebes Mütterchen, und sie möchte sich nicht
sorgen!" Da hat ihn der Arzt verlassen, da er nicht mehr helfen konnte.
Vormittag um 9 Uhr war mein Junge tot."

Dieselbe Frau Howe erlebte Januar 1924 etwas Ähnliches beim Tode
einer Schwägerin und erzählt hierüber:

„Ich hatte diese Schwägerin während ihrer Krankheit von November
bis 31. Dezember 1923 in Oberschönweide gepflegt und war durch die
Pflege sehr heruntergekommen. Um mich von der Überanstrengung zu erholen
, besuchte ich eine Schwester der Kranken, die in Berlin in der
Chausseestraße wohnte. In den ersten Nächten fand ich hier zunächst
nur wenig Schlaf, da die aufreibende Krankenpflege nachwirkte. Als


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0454