http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0484
— 480
in der seichten Gedanken- und Gefühlswelt des aufgeklärten Monismus zu versanden
, sondern in rechter Ehrfurcht sich dem unmittelbaren Erleben des Geisteswunders
zu weihen. Die vorliegende Sammlung, die von den Upanishaden über
die Bibel und die mittelalterlichen Mystiker zu den neuzeitlichen religiösen
Erweckern und manchen kleinen, aber treuen Tempelhütern köstliche Perlen
bewahrt, bedeutet einen wohigelungenen Versuch zur praktischen Verwirklichjung
der angedeuteten Idee und wird in theosophischen Kreisen sowohl für den
Hausgebrauch als auch für Zirkel und Vereine recht willkommen sein. Bg.
Astrologie und ihre Verwertung fürs Leben. Von Else Parker. Aus dem Holländischen
übersetzt von Gisela Holz. Verlag P. Dz. Veen, Amersfoort. 6 M.'<
Geb. 9 M. Veen's Tabellen zur Berechnung von Horoskopen aus den Jahren
1847 bis 1916. Im gleichen Verlage. 2.50 M.
Else Parkers astrologisches Lehrbuch ist nicht s|o umfangreich! wie die
beiden im gleichen Verlag erschienenen Werke von Libra; es geht auch
nicht so im einzelnen zur Tiefe, sondern stellt eine kurzumrissene Einführung dar,
die auf 221 Seiten alles für die Berechnung und Ausdeutung eines Horoskops,'
sowohl des Radix als auch des Progressiven, nötig ist. In klarer, anschaulicher
Prägung wird aber dabei nicht nur eine trockene Theorie und Technik vermittelt
, sondern mit großem Geschick hat es die Verfasserin verstanden, auch schon
einige Ausblicke in die Esoterik zu eröffnen, so daß dem begabten Schüler
auch schon hier die Größe und Erhabenheit der königlichen Wissenschaft
ahnend nahe gebracht wird. — Da Ephemeriden teuer sind und doch öfter
Horoskope aus früheren Zeiten erwünscht sind, kommen manchem gewiß Veens
Tabellen sehr gelegen; sie genügen für Überschlagshoroskope. E. Borg.
Ist die Welt vierdimensional? Von Albrecht Schultze. Leipzig, Otto Hillmann.
50 Pfg.
Auf Grund eingehender Untersuchung über den Begriff des Raumes und
den der Zeit stellt der Verfasser fest, daß der Raum dreidimensional, die Zeit
aber nur eindimensional ist. Über das An-sich der Welt etwas Bestimmtes auszusagen
, ist nicht möglich; die Innenwelt kann, wie auch erörtert wird, nicht
vierdimensional sein, und so erledigt sich für den Realisten die Frage, ob die
Welt vierdimensional sei. —th.
Über Lebensmagnetismus und über die magischen Wirkungen überhaupt. Von
Carl Gustav Carus. Unverändert herausgegeben und eingeleitet von Christoph
Bernoulli. 245 S., Basel 1925. Benno Schwabe u. Co. 4M.
Mit Recht werden die einsichtsvollen und tatkräftigen Vorkämpfer für eine
okkultistische Wissenschaft durch Neuausgaben ihrer wichtigsten Werke unserem
Zeitalter nahe gebracht. Einer der hervorragendsten Geister vor 100
Jahren w(ar Carus, der seine Auferstehung schon in mehreren Werken feiern
kann. Am besten für weitere Kreise geeignet ist sein Werk über Lebensmagnetismus
, das auch das Problem der Sympathie ausführlich behandelt, sowie Wünschelrute
und Pendel, Tischrücken, Ahnungen, Somnambulismus, Traum und Hellsehen
mit umfaßt. Wenn man die Beobachtungen dieses hervorragenden Forschers
aufmerksam liest, muß man erkennen, daß sein Buch auch jetzt wirklich
noch zeitgemäß ist; denn gerade in neuester Zeit wagen unvoreingenommene
Forscher, die Besonderheiten der Erscheinungen des sogenannten Lebensmagnetismus
ins rechte Licht zu stellen und einer Vermischung mit dem Hypnotismus
entgegenzutreten. Eine den Ideenkreis des Verfassers zeit- und kulturgeschichtlich
eingliedernde Einleitung und sachkundige Anmerkungen binden den Leser
inniger an den Verfasser und machen das Studium des Buches recht fruchtbar.
—thl
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0484