Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 482
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0486
— 482 —

Eine der ersten Manifestationen des physischen Lebens ist das
intramolekulare Leben. Das kleinste Molekül ist zusammengesetzt' aus
Atomen, und diese sind wieder gebildet aus einem positiven Kern, um
welchen negative Elektronen kreisen. Zwischen dieser Bewegung im.
kleinsten Maßstabe und derjenigen der glänzenden Sonnen besteht nur ein
Unterschied der Zeit und der Ausdehnung. Aber abgesehen von diesen
Äußerlichkeiten ist das Gesetz dasselbe, das einfache Gesetz, in dem sich die
erhabene Intelligenz, die uns leitet, dartut. So bewahrheitet sich das
hermetische Axiom: Das, was oben ist, ist wie das, was unten ist, und
das, was unten ist, ist wie das, was oben ist, zur Erfüllung des einen1
Dinges.

Wir können also das Atom wie eine Verkleinerung des Weltalls betrachten
. P a s c a 1 hat diese Wahrheit in der Definition der Atome
zum Ausdruck gebracht: Sie sind eine Unendlichkeit von Welten, von
denen jede ihr Firmament, ihre Planeten, ihre Erde in derselben Proportion
wie die sichtbare Welt enthält. M e n d e 1 e i e f f stellt in seiner
berühmten Tabelle eine große Zahl solcher Atombauten zusammen. Ihre
Zahl ist bis jetzt auf 92 gestiegen. Derselbe Rhythmus herrscht in der
ganzen Natur.

Die Auffassung der Wissenschaft zeigt uns, daß theoretisch der
Ehrgeiz der Alchimisten keine so chimärische Unmöglichkeit ist, wie
mar von vornherein anzunehmen geneigt ist. Sie suchten Mittel, einen
einfachen Körper in einen anderen einfachen Körper überzuführen. Es ist
sicher, daß, wenn wir vollständig den Rhythmus beherrschten, der die
Gruppierung der Atome bedingt, und wir hätten die Kraft, ihn zu verändern
, so wäre es ein leichtes für uns, die Atome in der Eorm und in der
Zusammensetzung aufzubauen, wie sie unseren Zwecken am nützlichsten
wären.

Wenn man das alchimistische Verfahren aus der geheimnisvollen
Sprache und den verwickelten Bildern, mit denen die Hermetiker ihre
Wissenschaft verschleiern, herausschält, so erkennt man. daß dasselbe
darin bestand, durch eine Verbindung von Schwefel und Quecksilber
den Stein der Weisen darzustellen; jenes philosophische Salz oder
neutrale Prinzip, welches als das Agens der Verwandlung der Elemente
angesehen wurde. Selbstredend hat der Schwefel der Alchimisten nichts
mic dem gewöhnlichen Schwefel gemein. Er stellt ein männliches, dem
Atomkerne vergleichbares Prinzip dar, das sogenannte Sonnenprinzip,
welches aus Gold dargestellt, aber nicht an und für sich, sondern als Vor
tretet der aktiven Sonnenkraft angesehen wird. Das Quecksilber der
Alchimisten ist ebenfalls ganz etwas anderes als dasjenige unserer Chemiker
, es war das flüssige weibliche Prinzip, dargestellt aus einem Mondkörper
(Silber), d.h. einem Körper, der die passiven Elemente des Atombaues
, die Elektronen, vorstellt.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0486