Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 493
(PDF, 121 MB)
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welche diese Farben auch zum Schutz haben wollten, aber es war nichts
mehr davon da, und infolgedessen blieben sie alle in der Halle des
Hauses, um Schutz zu haben. Ich ging dann auf das Land, sah Tiere
auf der Weide und kam an ein Bauernhaus, in das sich viele Menschen
vor Angst geflüchtet hatten, aber Soldaten deckten dieselben vor vorbeiziehenden
Truppen. Es zogen viele Soldaten vorbei. Unter ihnen waren
aber sehr finstere Gestalten, wie ich sie zur Zeit des Spartakistenaufstandes
gesehen habe. Die führten nichts Gutes im Sinn. Es war wie
ein Aufstand. Aber wo ich mich1 aufhielt, war man sicher.

Ob es wohl im Reich zu einem Aufstand kommen wird? Mein
Wunsch ist, daß dieser Traum Traum bleibt, damit wir von bösen Sachen
verschont bleiben. Aber bei dieser entsetzlichen Lage muß man mit
allem rechnen.

Wie Sie meine Träume auslegen oder ob Sie etwas damit anfangen
können, überlasse ich Ihnen."

Ob der Traum Politisches zeigt, ist schwer zu sagen, da sein ganzes
Gepräge symbolisch ist. Und bei einem symbolischen Traume können
sehr wohl rein persönliche Angelegenheiten sich in das Gewand weltgeschichtlichen
Geschehens kieider. So brauchen die schießenden Soldaten
gar nicht auf künftige Geschicke des Landes zu deuten, sondern können
lediglich drohendes Unglück und Unrast für die Träumerin anzeigen, das
durch ihren Schutzgeist, die Gesetze und Schutzorgane des Landes abgewehrt
wird. Analysen von symbolischen Wahrträumen sind vor deren
Erfüllung sehr schwer, gelingen meist erst nachträglich. So müssen wir
die Entscheidung der Zukunft überlassen, ob Frau P. Politisches oder
nur ihr eigenes Geschick im Traum voraugesehen hat.

Sehr schwer ist hier die Symbolik des Pferdes zu klären. Verbirgt
sich hinter ihr eine Bewußtseinsspaltung oder ein Schutzgeist?

Sonst bedeuten Pferde im Traum mancherlei, in der Regel Ehre,
Reichtum urd Erfolg. Doch können sie auch Unglück ansagen, nämlich
wenn man ein Pferd fallen sieht oder einem schwarzen Pferde begegnet.
Glückverheißend sind dagegen ein weißes Pferd, das Besteigen eines
Pferdes und der Anblick laufender Pferde.

Wer gern zum Verständnis der Traumsymbolik gelangen möchte, dem
empfehle ich in erster Linie die Schriften des Nervenarztes Dr. Lomer
in Hannover: „Traumspieger' und „Die Welt der Wahrträume", ferner
Sappho: „Die Traumdeutung nach der Überlieferung antiker Völker".
Die beiden letzten Bücher sind im Verlage unserer Zeitschrift erschienen.
Das Sappho'sche Buch enthält sogar ein Lexikon der Traumsymbole von
63 Seiten Umfang, so daß jeder Anfänger in der Lage ist, mit Hilfe
dieses Büchleins Deutimgsversuche seiner Träume vorzunehmen. Mancher


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