Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 525
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Falle müsse festgestellt werden, daß diese von Frau Gern nicht richtig gelöst
worden seien. Gerade diese Fälle seien aber zu einem Zeitpunkt behandelt
worden, wo der Angeklagte überhaupt noch keine Erfolge mit seinem
Medium erzielt habe. Im übrigen sei es Ansichtssache, ob vernünftige Leute
zu Hellsehern gehen.

Geheimnisvolles Verschwinden eines jungen Schlesiers. Ein höchst geheimnisvoller
Vorgang beschäftigte die Breslauer und Görlitzer Kriminalpolizei. Der
noch jugendliche Arbeiter Kurt Förster wurde eines Tages früh von einem Herrn
aufgefordert, seinen Koffer nach dem Bahnhof zu bringen. Seit diesem Tage blieb
der junge Mann verschwunden. Er fand sich erst auf dem Dresdener Hauptbahnhof
wieder, wo er wie aus einem Traumzustand erwachte. Die Bahnhofspolizei
gab seiner Bitte um Reisegeld nicht statt, so daß er zu Fuß nach Görlitz laufen
mußte. Ganz erschöpft kam er zu Hause an. Der Arzt stellte fest, daß Fernhypnose
vorliege. In einem unbewachten Augenblick ist der junge Mann zum
zweiten Male verschwunden. Die Schwester gab an, daß er plötzlich aus dem
Schlafe mit den Worten „Ja, ich komme schon!" aufgefahren und verschwunden
sei. Noch geheimnisvoller wird der Fall dadurch, daß nach der Dresdener Exkursion
Förster angeblich unter denselben Begleitumständen nach Breslau gewandert
ist. Infolgedessen hat sich auch die Breslauer Polizei der Angelegenheit
angenommen.

Okkultismus als Wissenschaft. Der Okkultismus beginnt an den Universitäten
sich das Heimatrecht zu erwerben. Professor Oesterreich in Tübingen und Professor
Ludwig in Freising halten Vorlesungen über diese neue — oder eigentlich
sehr alte — Disziplin. Zum Philosophen und zum Kirchenhistoriker hat sich
nun auch ein Psychiater gesellt, und zwar der bekannte Professor Oskar Fischer
in Prag, der Verfasser der so interessanten und wertvollen ,,Experimente mit
Raphael Schermann". Bereits im Winter 1923/24 las Professor Fischer unter
reger Beteiligung im Hörsal der psychiatrischen Klinik ein einstündiges Kolleg:
,,Der Okkultismus als Experimental Wissenschaft". In dem Anfang März begonnenen
Sommersemester dieses Jahres liest er es zum zweitenmal. In erfrischendem
Gegensatz zu dem fertigen Alleswissen der zünftigen Gelehrsamkeit tritt
der Vortragende ein für eine gründliche Revision unserer scheinbar für alle Zeit
feststehenden Begriffe und Anschauungen. Gewisse Tatsachen des Hellsehens-,
der Telepathie und Telekinese sieht er als so gut wie erwiesen an.

XI. Allgemeiner Theosophischer Kongreß, Pflnsten 1926, in Berlin. In den
Pfingsttagen wird im Meistersaal in Berlin, Köthener Straße 38, der XI. Allgemeine
Theosophisch«' Kongreß abgehalten werden. Folgende Vorträge sind vorgesehen:
Die theosophische Botschaft, Herr Rudolph-Leipzig; Der Okkultismus und die
Gefahren des Pseudo-Okkultismus, Herr Bäzner-Dresden; Aus der Esoterik der
Edda, Frau Stickel-Leipzig; Die Bemeisterung des Schicksals (mit Berücksichtigung
der Astrologie)), Herr Einbeck-München; Meditation, nicht Suggestion!
Herr Rudolph-Leipzig; Sozialismus als Lebenskunst, Herr Svring-Rastatt; Das
neue Erziehungsideal, Herr Prof. Lienau-Danzig.

Gerichtliche Bestrafung wegen Geisterbeschwörung. Unterm 9. Februar 1926
erließ das Badische Bezirksamt gegen eine als ernste und zuverlässige Anhängerin
bekannte Gesinnungsschwester Schw. in Mannheim wegen Geisterbeschwörung
und ähnlichen Gaukeleien eine Strafverfügung über 50 Mark Geldstrafe. Da alle
Voraussetzungen einer strafbaren Handlung fehlen, gelangt dieser Fall zur gerichtlichen
Entscheidung

Erscheinen einer Sterbenden. Ein Notar, Paul Thomas in Saint-Pierre, Ile
d'Oleron, schreibt: Ich habe mich nie für Spiritismus interessiert und niemals


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