Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 548
(PDF, 121 MB)
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„Ein Element ist die Harmonie von mindestens 3 Stoffarten. Aber
unser Begriff „Element" ist relativ, nämlich abhängig von dem Maße
unserer Herrschaft über die Naturkräfte, sodaß die Möglichkeit, Gold
zu zerlegen oder aus anderen Naturkräften aufzubauen, keinesfalls als
völlig ausgeschlossen gelten darf/'

Soweit Franz Tausend. Die Schrift wurde im Januar 1922 gedruckt
; er kannte mithin Miethes Erfolge noch nicht.

Es ist bemerkenswert, daß Franz Tausend Elemente niederer Atom-
Gewichte als H = 1.008 annimmt. Das zerschlägt eine Theorie mancher
Okkultisten, im Wasserstoff den Vater des Seins zu erblicken, da er
dann nicht mehr als erster figuriert. Man nimmt freilich eine Zerlegbarkeit
des Wasserstoffes an. Richnowsky z. B. behauptete, dies tun zu
können, doch entzog er die Kontrolle seines Apparates jeder wissenschaftlichen
Nachforschung, auch ändert dies nichts an der Sache.

Noch eins erscheint mir bemerkenswert: Tausend schreibt, daß Elemente
aus organischen Stoffen gewonnen, sich besser zur Transmutation
eignen. Z. B. gibt Asche von Vegetabiiien in ihren Salzen klare Erkennungszeichen
der Elemente aller denkbaren Verbindungen bezw. Transmutationen
, die im Kreislauf ihrer Atome liegen.

Dies soll mir die Brücke bilden, über welche ich das Land der Exakte
verlasse. Knüpfen wir nämlich an, Letztgesagtes an, so erscheinen uns
die sonderbaren Kapriolen der Alchymisten mit der Benutzung von
Mumie etc. lange nicht mehr als heilloser Aberglaube, sondern erhalten
Sinn. Einer der seltsamsten Explosivstoff-Fabrikanten, der biblische
Schlauberger Moses, scheint schon das auf die glühende Holzkohle
des ausgezogenen Altarfeuers gegossene Blut der Opfertiere zur Schießpulverfabrikation
verwendet zu haben, und es ist wahrscheinlich, daß
uns Kenntnisse verloren gingen, in denen man früher besser Bescheid
wußte. Die Erfolge Moses*waren ja gar nicht schlecht: er inszenierte am
Sinai ein Feuerwerk, bei dem er sich das Gesicht verbrennt, legt eine»
Mine und sprengt die Rotte Korah in die Luft. Später werden die Stadtmauern
Jerichos umgelegt. Simsons Geschichte beschreibt, wie man den
Sprengstoff unter die Säulen praktizierte, um den Palast einzustürzen,
und Daniel füttert den Bei zu Babel mit kleinen Bomben. Gewiß erstaunliche
Leistungen, wenn man der Primitive die Technik unserer Chemie
entgegenstellt. Wie bekannt, haben auch' einige Goldmacher mit Blut
manipuliert; sie hörten wohl ein Läuten, aber nicht das Zusammenschlagen.

Der rote Löwe, die quinta essentia, jene Wundertinktur, welche
Silber durch bloßes Benetzen in Gold verwandelt haben soll, spukt noch
heute, namentlich in der Literatur der Orientalen. So haben mir zu
meinem Erstaunen bereits mehreremale Türken und Araber, welche in
Dahlem Chemie studierten, gestanden, daß sie alte Handschriften be-


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