Freiburger historische Bestände - digital

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säßen, nach deren Inhalt ihnen die Möglichkeit der Goldmacherkunst
in greifbare Nähe gerückt erscheine. Es waren dies keinesfalls Anfänger
im Studium der Chemie, sondern Leute in den letzten Semestern.
Sie kamen zu mir in der heimlichen Absicht, vielleicht Brocken zu erhaschen
und dadurch die letzten Schlußglieder zu ermitteln. Um Gold
zu machen, studierten sie Chemie.

Eine andere Frage ist, ob auf dem Goldmachen Segen ruht, denn
der Fluch, welchem die Besitzer der quinta essentia verfielen, ist zu
offensichtlich. War es im Mittelalter die Habgier der Fürsten, so
dürfte die unserer Goldmagnaten heute nicht weniger gefährlich sein.
Das Alchymisten-Gold soll sich zum geschürften wie der synthetische
Edelstein zum gewachsenen verhalten haben. Eine Geheimhaltung der
Erfindung würde darum nicht lange möglich sein, und die dann einsetzende
Verfolgung des Entdeckers könnte Kinoschriftstellern den phantastischsten
Stoff, aber diesmal aus dem Leben, liefern. Wird einmal
die Transmutation der Elemente auf exakt wissenschaftlichem Wege gelöst
, so wird sie der ganzen Welt kundgetan. Wir müßten uns dann
nach anderen Wertmessern umsehen.

Es war Helfferichs Verdienst, mit Einführung der Kornmark Deutsch-
land vom Goldfluch zu befreien, und es gehörte sehr viel, politische
Kurzsichtigkeit dazu, diesen wieder heraufzubeschwören. An und
für sich ist Gold ein höchst unnützes Metall mit reichlich beschränkter
Anwendungsmöglichkeit; sein Wert fußt nur auf der Seltenheit des
Vorkommens. Wohingegen die Ermöglichüng der Transmutation aller
Elemente epochal wirken müßte, Verbilligung bedeuten würde.

Sobald erst einmal, wie durch Franz Tausend, die grundlegenden
Ideen gegeben sind, dauert es meist nicht lange, bis sie der Verwirklichung
entgegenreifen. Das Ganze ist lediglich eine Frage des Geldes. Dieser
jetzt recht selten gewordene Vogel fehlt mir leider auch in dem unbedingt
nötigen Überfluß. Sonst, wer weiß, viele der Experimente in der „Revolution
chimique" und in Tausends Schrift scheinen mir des Versuches
wert.

Spaltung der Persönlichkeit

Von Julie K n i e s e.

Die Frage, ob eine Spaltung der Persönlichkeit möglich ist, d. h.
ob es möglich ist, daß unsere Seele, unser Astralkörper, bei Lebzeiten
den Körper verlassen und in ihn, da doch nicht ganz gelöst, zurückkehren
kann, ist schon oft aufgeworfen, verneint und bejaht worden/
Daß das lebendige Ich kurz vor dem Tode schon aus dem Körpei*
heraustreten kann, ist von vielen bestätigt, und auch ich führte einige
Fälle in meinem Aufsatze, „Am Ausgange des Lebens" (Heft 7), an.