Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 561
(PDF, 121 MB)
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561 —

Stunde vor dem Altar schlafend verbringt, wird kaum ohne Imagination
heimkehren, sei es, daß ihm die Heilige Jungfrau oder die Hl. Magdalene
die dort fast ständig erlebt wird, innerlich zuspricht.

Niemand aber braucht nach Mantara zu pilgern! Wer innerlich offen
für eine höhere, geistige Welt ist, dem wird die Welt der Offenbarungen
auch anderwärts immer nahe sein. Auch im engen Stübchen zuhause,.
Indem wir von Mantara erzählten, wollten wir nur auf das auch heute
noch nicht erloschene „Zeitalter der Wunder" hinweisen.

Metamorphose.

Eine okkultistische Erzählung. (Fortsetzung.)
Von Ernst Schillemeit.

Indem er nun minutenlang wie ein Säulenbild saß und sein Auge
starr auf die Klasse heftete, kam ihm doch vieles seltsam verändert vor.
Wohl war ihm der Name vieler Schüler noch gegenwärtig, doch kostete
es ihm unsägliche Mühe, sich diese ins Gedächtnis zurückzurufen, und es
war ihm, als sollten dabei die Kräfte seiner Seele ins Uferlose dahin-
strömen. Unter den kleinen Leuten waren ihm aber die meisten unbekannt
. Es hatte sich jedenfalls vieles im äußern Klassenbilde verändert.
Es mußte demgemäß etwas in seinem Bewußtsein nicht stimmen. Er
fühlte sich stehen vor einer unüberbrückbaren Kluft und bemühte sich
daher krampfhaft, mit alter Sicherheit sich in den gegenwärtigen Tatbestand
einzufügen, ohne weiter durch fruchtloses Grübeln den Kontakt
mit den Dingen zu verlieren.

Anders bei den Kindern. Sie waren einen öfteren Wechsel der Lehrerpersönlichkeit
während der Kriegsjahre gewöhnt. Seit ihr eigener
Lehrer zu den Soldaten gegangen war, hatte schon so mancher eben aus
dem Seminar enthüpfte Neuling oder Kriegsinvalide sein pädagogisches
Geschick auf ihr immer wieder abwehrbereites Verstandesorgan austoben
lassen. So war dieser eben wieder einer von den vielen, und höchstwahr^
scheinlich ein Grundwütiger, dessen stechender Blick die Schar schon im
voraus zu konsumieren schien.

Die Kleidung jedoch, die nur aus dem Notdürftigsten bestand, die
bestaubten, langschäftigen Stiefel wollten ihnen mit dem Begriff, den
sie von einem Lehrer hatten, durchaus nicht harmonieren. So konnte
es nicht fehlen, daß bald leise Zweifel in den Köpfen einzelner Kinder
aufstiegen und dies sich durch Tuscheln und Schwatzen unter den
Skeptikern kundgab.

Zuletzt waren es namentlich die größeren Kinder, welchen vieles
ah dem neuen Lehrer bekannt vorkam, so bekannt, daß sie schon im
voraus wußten, welche Bewegung des Lehrers erfolgen müßte, wenn

Zentralblatt für Okkultismus. XIX. Jahrgang. 3ü


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