Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 572
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0576
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daß mir meine Natur fürs erste diese Daten vorenthält, da sie in den
Akt meiner zweiten Geburt störend eingreifen könnten. Darum bitte
ich dich auch, meinem Gedächtnis nicht etwa durch dein eigenes Wissen
zur Hilfe zu kommen. Es wird sich alles langsam und naturnotwendig
entwickeln, und es ist gut für uns beide, Ruhe zu finden, den Tatbestand
festzustellen und den weiteren Verlauf der Dinge abzuwarten.

Wohl muß ich einsehen, daß du noch immer Zweifel an mir hegen
mußt. Diese zu zerstreuen, entsinne ich mich auf eine Begebenheit, die
sich vor meinem Wegzug ins Feld ereignete. Es handelt sich um ein
Dokument, das ich dir unter Siegel hinterließ für den Fall, daß einmal
das Ereignis einträte, das ich vorausgesehen habe.

In meinem Sekretär, in dem unteren Fache links, wirst du in einer
geheimen Holzspalte," von deren Existenz ich allein weiß, dieses hochwichtige
Dokument finden. Ich bitte dich, keinen Augenblick unnütz
verstreichen zu lassen und dich durch diesen Beweis von meiner Identität
zu überführen."

Hiermit schritt er vor den staunenden Blicken der Frauen ins
Schlafgemach, öffnete eine hölzerne Truhe, entnahm dieser ein Etui und
überreichte Else den Schlüssel zu dem erwähnten Fach seines Sekretärs.

Es bestätigte sich, was jener vorausgesagt hatte, in vollem Umfange
. Else entnahm mit seiner Hilfe dem Fach einen wohlversiegelten
Brief, erbrach ihn und las seinen Inhalt mit zitternden Händen.

Da mir später zur Aufklärung des Falls in zuvorkommender Weise
dieses Schriftstück übergeben wurde, bin ich in der Lage, den Text
desselben hier dem Leser bekannt zu geben. Es enthielt folgenden
Wortlaut:

„Meiner lieben Frau, unserm lieben Kinde übermittle ich für den
Fall, daß ich nicht mehr lebend aus dem Felde heimkehre, meine letzten
Grüße. Es könnte jedoch sein, daß es meiner Seele gestattet sei, in
irgend einer anderen Form auch noch nach meinem physischen Tode
wieder mit meinen Lieben in Verkehr zu treten. Ich bin vollkommen
davon überzeugt und habe mannigfache Beweise dafür, daß die Seele
noch nach Aufgabe des Körpers sich in der bisherigen Ebene manifestieren
, ja noch mehr, sich in einem zweiten Körper den Seinigen für
eine geraume Zeit erhalten kann.

Zur Ausführung dieses Zweckes habe ich mich mit meinem Freund
Ulrich Trentl^in ins Einvernehmen gesetzt, und es ist nicht ausgeschlossen
, daß dieser mir nach meinem Ableben seinen Körper restlos zur Verfügung
stellen wird. Sollten wider Erwarten dem Akt der Umwandlung
Hindernisse entgegentreten, so bitte ich meine Lieben, nicht unnütz
um meinen Tod zu trauern, da ich auch dann noch geistig in ihrer Nähe
weilen werde, sondern das Schriftstück zu vernichten.


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