Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 22
(PDF, 129 MB)
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leib und Geist erleichtern. Herr Uhrinachermeister Rondtke in Crossen,
von dem ich im vorigen Abschnitt verschiedene interessante Beiträge
• veröffentlichen konnte, weiß auch von einem Spukfall zu berichten:

„Der Hofbildhauer D. (derselbe, von dem Herr Rondtke erzählte,
daß der Tod seiner beiden im Kriege gefallenen Söhne durch gespensterhafte
. Gestalten angekündigt wurde) erzählte mir vor mehr als 10 Jahren
von einem Spukhause in der Schweiz. Auf Einzelheiten der Erzählung
kann ich mich allerdings nicht mehr besinnen, da seitdem zu viel Zeit
verflossen ist. Herr D. befand sich auf der Wanderschaft in der Schweiz
und wollte einmal in der Nähe von Interlaken über Nacht bleiben, fand
aber kein Unterkommen. Da sah er ein verlassenes Häuschen und fragte
Leute, ob er dort drüben nicht übernachten könne, Er erhielt aber die
Antwort: „Gehen Sie nicht dorthin, da spukts!" Er ging aber doch hin,
weil er sich nicht fürchtete.. Die Nacht wurde freilich sehr unruhig
für ihn. Andauernd hörte er Geräusche, vor allem eine Menge Tritte
und Auf- und Zugehen von Türen, ohne daß er die Anwesenheit von
Menschen feststellen konnte."

Frau Müller in Neuzelle erzählte mir:

,,1912 starb mein Bruder. Meine Mutter hatte dieser Todesfall
hart mitgenommen, da mein Bruder ihr einziger Sohn war. Da steht
sie eines Tages an der Kochmaschine und schaut zum Küchenfenster
hinaus, das ihr gerade gegenüber liegt; da sieht sie durch das Fenstei?
meinen Bruder. Ich, die ich bei ihr bin, sehe ihn allerdingr nicht und
sage das auch meiner Mutter. Aber sie sagte mit aller Bestimmtheit:
„Er steht draußen vor dem Fenster!" Sie ruft: „Richard, komm doch
rein!" und spricht: „Sieh doch, wie er lacht!" Ich sage zu meiner
Mutter: „Richard ist doch tot und liegt auf dem Friedhofe". Da kommt
inzwischen die Diiakonissenschwester Klara, die auch niemand am Fenster
sehen kann, und spricht gleichfalls zu meiner Mutter: „Ihr Sohn ist
doch tot". Aber meine Mutter sagt auch zu ihr: „Mein Sohn Richard
steht draußen!" Da ziehen wir die Gardine vor das Fenster, damit meine
Mutter nicht mehr hinaussehen kann. Darüber wurde sie aber sehr böse.

Meine Mutter will meinen verstorbenen Bruder noch zweimal gesehen
haben. Das eine Mal sah sie ihn in der Wohnstube am Ofen stehen und
sprach sogar mit ihm. Das andere Mal wollte sie ihn in der hiesigen
evangelischen Kirche während der Predigt im Mittelgang haben stehen
sehen."

Da die alte Mutter der Frau Müller durch den Tod ihres Lieblings-
kindes seelisch sehr viel gelitten hatte, nur sie den Verstorbenen zu sehen
glaubte, und die anderen Anwesenden ihn nicht wahrnehmen konnten,
liegt die Vermutung nahe, daß hier bloße Halluzinationen ohne realen


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