Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 45
(PDF, 129 MB)
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Okkultistische Umschau.









Die Vision im Kristall. Einen bemerkenswerten Fall von spontanem Krii-
fetallsehen berichtet ein 'italienischer Maler, der nunmehr seit vielen Jahren
in Wien lebt: Vor fünf Jahren verbrachte ich den Sommer in der Nähe von
Ferrara, wo meine Mutter eine schöne Villa besaß. Beim Umstöbern in alten
Briefen und Photographien fand ich einen Kristall, der von meinem Großvater
stammte und ün dem das Datum des 14. Juli 1800 eingraviert war. Wie mir die
Mutter erzählte, soll der Großvater den Kristall oft zum Hellsehen benutzt und
Visionen darin gesehen haben, die zum Teil in Erfüllung gingen. Auf Grund
einer solchen Vision im Kristall soll der Großvater auch eine Brandkatastrophe
vorausgesagt haben, die infolge eines Blitzschlages an dem drei Monate vorher von ihm
bezeichneten Tage die kleine Ortschaft vernichtet, in der er wohnte. Der
Großvater soll auch die Gasse angegeben haben, in der das Feuer wüten werde.
Zwei Monate nach der Auffindung des Kristalls wurde der Zustand meiner Mutter
sehr schlimm und der Hausarzt riet, einen Chirurgen kommen zu lassen. Ich
sandte sofort eine Depesche an einen mir befreundeten Chirurgen in Ferrara.
Der Chirurg kündigte seine Ankunft für die Mittagsstunde des nächsten Tages
an. Ein unbestimmtes Gefühl sagte mir, der Chirurg werde zu spät kommen.
Ich verbrachte eine schlaflose Nacht. Die Mutter litt unter furchtbaren Schmerzen,
und in einer unheimlichen Unruhe griff ich zum Kristall. (Nun kommt eine
typische Kristallvision, von der der Maler erzählt): Ich sah zwei Paar Eisenbahngleise
, eine Weiche. Neben dem Weichensteller stand ein Eisenbahner, der
sich eben daran machte, die Gleise zu verschieben. Er zog die Kappe stark ins
Gesicht. Da sah ich mir diesen Mann näher an. Es lief mir ein Grauen über
den Rücken. Unter der Schirmkappe grinste mir ein Totenschädel mit leeren
Augenhöhlen furchtbar entgegen. Schnell schloß ich den Kristall ein und verbrachte
die nächste halbe Stunde in unbeschreiblicher Aufregung. Es war zwölf
Uhr vergangen und der Chirurg war noch immer nicht da. Meine arme Muttet
lag in Agonie. Um ein Viertel Zwei ist sie verschieden. Drei Stunden später
erhielt ich eine Depesche vom Assistenten des Chirurgen. Er machte mir die
Mitteilung, daß der Schnellzug, mit dem er und sein Chef hätten eintreffen
feofllen, unwe't von Ferrara entgleist sei. Es gab zwei Todesopfer und eine
Anzahl von Vjerletzten. Unter den tödlich verunglückten befindet sich auch
der Chirurg . . . Am nächsten Tag las ich in den Zeitungen, daß der Zusammenstoß
des Schnellzuges mit einem Güterzug auf eine falsche Weichenstellung
zurückzuführen sei. Dieses Erlebnis blieb mir begreiflicherweise für immer
unvergeßlich. Den Kristall habe ich seither sorgfältig aufbewahrt. Oft und
oft vor Wendepunkten und großen Ereignissen meines Lebens blickte ich in
dei Spiegel der Kristallfläche, um das Geheimnis der Zukunft zu erfahren^
Seither zeigte sich jedoch kein prophetisches Bild mehr im Kristallspiegel.

Der Fluch der Pharaonen. Jn Luxor ist der Leiter des Louvre-
Museums, der am Tutanchamorx-Grab wissenschaftlich arbeitet, plötzlich gestorben
. Der Tod gibt wieder Anlaß, sich der seltsamen Todesfälle von Personen,
die mit dem Grabe Tutanchamons zu tun hatten, zu erinnern. Vom Augenblick
an, wo das Grabmal geöffnet wurde, scheint die Zauberformel des altägyptischen
Totenkult wieder lebendig geworden zu sein, der die Berührung der Mumie mit
eir-em Fluch belegt. Lord Carnarvon ist bekanntlich durch den Stich einer


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