Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 50
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0054
Mittelalters auftrat und der wiederum in der früher erwähnten Verordnung
von Heilmitteln im somnambulen Zustande eine Parallele hat. Es
kommt schließlich in tieferen Schichten noch eine Erweiterung des
Individualgefühls hinzu, das sich in allgemein gültigen Aussagen äußert
und wohl mit jenem Sympathiegefühl und dem früher erwähnten Allgemeinsinn
in Verbindung steht (Kohnstamm: Journal für Psychologie
und Neurologie 1918, Beiheft). Diese Erscheinungen wurden nicht nur auf
Grund von vielen Versuchen studiert, die auch von Ärzten unternommen
wurden, sondern sie treten auch ein infolge von religiöser Selbstvertiefimg,
wie das bei den Heiligen und Mystikern des Mittelalters der Fall war,!,
obwohl deren Visionen einen durchaus subjektiven Charakter tragen,
oder sie ereigneten sich spontan, d. h. auf Grund außergewöhnlicher}
Erscheinungen, wie religiöser Erregungen, wenn sie nicht sogar infolge
einer angeborenen Anlage auftreten. So erklärt sich der ungeheure Umfang
dieser Literatur, die ein gut Stück Menschheitsentwicklung darstellt
und erst dann wieder in ihrer ganzen Bedeutung verstanden werden wird,,
wenn man auch auf Seiten der medizinischen Wissenschaft von der
jetzigen einseitiger] Behandlung dieses Problems auf die frühere vielseitige
zurückkommt.

Das Rätsel, das hier vorliegt, ist trotz der Jahrtausende langen
Forschungen nicht gelöst worden, und die Schwierigkeit es zu lösen,,
ist uns schon bei der Deutung des Hellsehens begegnet. Die offiziell
"Wissenschaft hat sich besonders seit dem Auftreten Mesmers, der dieses
Gebiet in Verbindung mit mitunter recht zweifelhaften anderen brachte,
entschieden von der alten Auffassung zurückgezogen, daß hier ein Fluidum
tätig sei, und sucht diese Erscheinungen durch die Annahme eines schlafwachen
Zustande« zu erklären, wobei das magnetische Subjekt dem
Willen des Operateurs vollständig ausgeliefert ist. Auf der anderen Seite
halten besonders die Vertreter der magnetischen Praxis mit Entschiedenheit
an der alten stofflichen Auffassung fest und weisen darauf hin,,
daß jene von der Wissenschaft zum mindesten etwas voreilig angenommene
Anschauung nur schwer die mitunter geradezu überraschenden Erfolge
des Heilmagnetismus erklärt, ganz abgesehen davon, daß die Wissenschaft
auch für das erwähnte Hellsehen nicht eine einzige Erklärung
hat und es daher noch heute mit nichtssagenden Begriffen wie Täuschung
u. dgl. abzutun sucht. Es kommen noch außer gelegentlichen Versuchen
die später zu erwähnenden von de Bochas und Durville hinzu,
welche dieses Problem in eine ganz neue Beleuchtung rücken, wobei
daran erinnert werden mag, daß, wie wir sahen, zum mindesten bei einem
Teile des Hellsehens, der sog. Psychometrie, kaum ohne die Annahme
rein stofflicher Vorgänge auszukommen ist, mag auch dadurch vielleicht
ein rein psychischer Prozeß ausgelöst werden. Es ist daher bemerk ens-


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