Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 51
(PDF, 129 MB)
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wert, daß man schon zur Zeit Mesmers und vorher die Theorie einer
bloßen Einbildungskraft für unzureichend ansah und, um nicht in die
materialistische Deutung Mesmers zu verfallen, andere Kräfte, wie die
Elektrizität und den Magnetismus, aber auch Wärme, zu Hilfe nahm.
So wurde z. B. behauptet, daß die Empfindlichkeit der Somnambulen
für die verschiedenen Metalle, von denen auch J. Kerner in seinem
öfters erwähnten Buche spricht, mit Wärmewirkungen zusammenhängen.
Der Berner Professor Brunn er (Über die Wirkungen, welche die verschiedenen
Substanzen durch Berührung auf nervenkranke Personen
ausüben, Bern 1848), der mit der somnambulen Magdalena
Wenge experimentierte, legte in diesem Sinne dar, daß bei seinein
Medium dessen linke Hand allein empfänglich war für die Einwirkung
fremder Körper, weil die linke Seite ihres Körpers die leidendere
war, und daß jene eigentümliche Empfindung, welche bei ihr
durch Berührung mit einem Metall entstand, im Verhältnis zur
Wärmemenge stand, welches dieses Metall dem Körper zu entziehen
vermag (Perty S. 152). Ennemoser, der Herausgeber des Archivs für
tierischen Magnetismus, sah u. a. die Hand einer magnetisch Schlafenden
im Wagen mit großer Gewalt von einem großen Nagel angezogen
werden, die Somnambule Kachler magnetisierte durch Streichen
einen Stahl einige Minuten lang, bis er Nähnadeln anzog, während
er vorher nur Feilspäne angezogen hatte (29). In letzter Zeit stellte
der Berliner Ingenieur Fr. Grunewald eine derartige Anziehungskraft
bei zwei Versuchspersonen fest und weist darauf hin, daß die Kraftfelder
dieser Wirkungen ganz den theosophischen Cacrams entsprechen, die
zum Hellsehen dienen sollen. Liegt hier des Rätsels Lösung oder sind
vielleicht hier zwei Kraftwirkimgen im Spiele, die nur Abarten einer
anderen, höheren sind? Wir werden dieser sehr verwickelten Frage
nochmals bei Od begegnen und steilen nur das eine fest, daß auch
hier die voreilige Stellungnahme der Wissenschaft zu diesen Probleimen
verhängnisvoll geworden ist. Wir würden heute viel klarer sehen und
wären der Lösung des Menschenrätsels vielleicht schon viel näher gekommen
, wenn nicht diese ablehnende Haltung eine ernste Arbeit, wie
sie besonders zur Aufhellung dieser Probleme nötig ist, erschwert hätte.

übrigens liegen auch auf Seiten der Somnambulen selbst eine ganzem
Reihe von Aussagen über ihre Fälligkeiten vor, die uns aber der Lösung
des Problems nicht näher gebracht haben, ganz abgesehen davon, daß
hier auch eine Beeinflussung von anderer Seite nicht auszuschließen
ist. Oft wird geradezu von ihnen behauptet, daß ein Allsinn hier tätig
sei, während andererseits der Umstand, daß verschiedene Organe, besonders
die Mitte des Vorderhirns und die Herzgrube, in diesem Zusammenhange
genannt werden, die Vermutung nahelegen würde, daß der

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