Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 52
(PDF, 129 MB)
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Vorgang selbst verschieden sein kann und an verschiedene Stellen gebunden
ist. Sehr oft wurden in diesem Zustande Angaben gemacht,
daß die Versuchsperson sich und den Magnetiseur von einer erleuchtenden
Atmosphäre umgeben sah, andere sahen Lichtfunken und Lichtbüschel
sowie Lichtströme besonders aus den Fingern, Haaren, Augen und inneren
Handflächen kommen (Perty S. 168, Görres: Mystik II 320—324). Andere
empfanden die Wirkung magnetisierten Wassers und sogar Blumengeruch,
der auf das Wasser übertragen war (Somnambule Van Gheerts). Mitunter
nehmen diese Wahrnehmungen geradezu visionären Charakter an,
und es erscheinen Schutzgeister, wie bei Werners Somnambulen (Perty
S. 211), sowie gute und bösartige Geister, wie wir sie schon bei der
Somnambulen Kerners kennen lernten. Auch das Symbol spielt in
diesem Zustande eine gewisse Rolle (die Gottesmutter bei den Heiligen
des Mittelalters, die Taube und die Krähe bei Fr. v. Brandt; Steinbeck:
Der Dichter ein Seher, S. 532), ja es treten sogar ausführliche Jenseitsschilderungen
auf sowie Reisen auf fremde Weltkörper, von denen die
der Bäuerle in Weilheim an der Teck (Geschichte einer Somnambule^
in Weilheim a. d. T., Augsburg 1834) eine gewisse Berühmtheit erlangt
haben.

In diese Welt der Geheimnisse schien um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
ein ganz neues Moment hineinzukommen, als der böhmische Groß*
industrielle Freiherr von Reichenbach (geb. 1788 zu Stuttgart) mit seinen
Schriften und Versuchen über das Od an die Öffentlichkeit trat.

Freiherr von Reichenbach, der sich bereits durch die Erfindung des
Kreosots und des Paraffins einen Namen gemacht hatte, hatte mit einer Reihe
von Sensitiven Versuche angestellt und glaubte zu dem Ergebnis gelangt
zu sein, an lebenden organischen Körpern und am Menschen, aber auch
in der leblosen Natur (Kristalle, Magnete, Gärungserscheinungen etc.).
eine Reihe von Strahlungserscheinungen gefunden zu haben, die bisher der
Wissenschaft unbekannt waren und die von ihm nach dem nordischen
Gotte „Od" benannt wurden. Er hat diese Ansicht in zahlreichen
Schriften vertreten (Wer ist sensitiv, wer nicht? Die odische Lohe und
ihre Bewegungserscheinungen, Odisch-magnetische Briefe, Der sensitive
Mensch und sein Verhalten zum Ode etc.), in denen er sie auf
alle mögliche Weise zu stützen suchte. So sah (PhysikalischVphysio-
logische Untersuchungen über die Dynamide des Magnetismus etc., II.
S. 136—37) z. B. eine seiner Sensitiven die magnetischen Kurven prachtvoll
erleuchtet, welche R. mit Eisenfcilspänen erhalten hatte, und ebenso
zeigten in den elektrischen Stromkreis gebrachte Metalle die lebhaftesten
Oderscheinungen (Dyn. I S. 214 § 37). Überall, wo chemische Tätigkeit
stattfand, trat auch Licht und Flamme für die Sensitiven in der
Dunkelkammer auf (Dyn. I 117). Ebenso wollte R. die Oderscheinungen


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