Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 75
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0079
19. September 1870 in Dortmund auf dem westlichen Friedhofe (Möller-
Brücke) begraben worden wäre. Wir waren alle sehr ungläubig, aber
sie blieb bei ihren Angaben, die wir aufzeichneten. Niemand von uns
kannte eine Person ihres Namens, ja wir wußten kaum, wo der Friedhof
eigentlich liegt, da wir allesamt nicht von Dortmund stammten, sondern
Süddeutsche waren. Mein Mann und ich wohnten erst seit einem
Jahre hier.

Zwecks Nachprüfung der Aussage begaben wir uns einige Tago
später zum westlichen Friedhofe, um vielleicht das Grab aufzufinden.
Allein, unsere Bemühungen waren vergeblich, da viele der alten Gräber
vollständig mit Efeu überwuchert oder gar eingesunken waren. Da kam
ein rettender Gedanke. Den Friedhofswärter wollten wir fragen und in
den alten Begräbnisbüchern eigenhändig nachsehen. So geschah es. Unzählige
dicke Bände wurden von uns im AVärterhause nachgeschlagen. Schon
glaubten wir, nichts finden zu können oder angeschwindelt worden zu sein.
Da gab uns der Friedhofswärter als letztes ein kleines verstaubtes Buch,
das älteste von allen. Und wahrhaftig! Da stand deutlich mit vergilbter
Tinte die Begräbniseintragung geschrieben: „Tobler, 19. September 1870".

Es rann uns allen eiskalt durch die Adern, und wir sahen einander
stumm und ergriffen an. Niemand konnte angesichts dieser schlagenden
Tatsache mehr zweifeln. Tief nachdenklich und im Innersten von der
Wahrheit des Fortlebens nach dem Tode überzeugt, traten wir den Heimweg
an.

Die Adressen und Namen der an diesem Erlebnis Beteiligten kann
und darf ich auf Wunsch bekannt geben. Uns allen wird es unvergeßlich
bleiben.14

Ich mache darauf aufmerksam, daß diese Bekundung einer Verstorbenen
, die sich nachträglich als richtig erwies, durch das so viel
bespöttelte Tischklopfen erfolgte. Ich werde später aus Bekanntenkreisen
eine ebenso verblüffende Mitteilung eines Abgeschiedenen berichten, die
gleichfalls durch den Tisch übermittelt wurde. Freilich läßt sich nicht
leugnen, daß richtige Ergebnisse beim Tischrücken außerordentlich selten
erzielt werden, sie sind gewissermaßen die Oasen in der Wüste. Meist
kommt ungereimtes Zeug zu Tage oder Angaben, welche die Unwahrheit
auf der Stirne tragen. In der Regel werden das Unterbewußtsein der
Teilnehmer und die Schwindeleien niedrig stehender, erdgebundener Verstorbener
die Quellen sein, aus denen die Mitteilungen des tanzenden
Tisches fließen. Vom Glasrücken gilt dasselbe.. Nur wenn stark mediale
und sittlich hochstehende Personen sich beteiligen und der Teilnehmerkreis
ein harmonischer ist, dürften bessere Ergebnisse erzielt werden.
Zumeist lohnt die praktische spiritistische Betätigung die auf sie ^verseil
wendete Zeit nicht, auch ist sie auf die Dauer nicht ungefährlichJ


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