Freiburger historische Bestände - digital

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methode, die selbst schweren Erkrankungen gewachsen sein sollte, einigermaßen
überraschend. . ;

Der IV. Internationale psychische Kongreß tagte in Paris vom 12.—18. Juni
1926. Delegierte aus 14 Ländern waren erschienen. Das Programm des Kongresses
umfaßte das Studium der menschlichen Persönlichkeit und ihre Beziehungen zur
Umwelt. Innerhalb dieser weiten Grenzen konnten in den sechs Ausschüssen des
Kongresses die mannigfachen Fragenkomplexe der Metaphysik und des Okkultismus
behandelt werden. Anschließend an den Kongreß fanden verschiedene gesellige
Veranstaltungen statt.

Der Schuß aufs Kreuz. In dem jetzt zur Tschechoslowakei gehörenden Kar-
patho-Rußiand, einem abseits von der großen Welt liegenden Ländchen, herrscht
der Glaube, daß aus einem Gewehr, das seinem Besitzer Glück bringen soll, der
erste Schuß auf ein — Kreuz abgefeuert werden muß. Keine Aufklärung, auch nicht
die von der Kanzel herab, ist imstande, die karpatho-russische Bevölkerung zu bekehren
. Und so sieht man auf den wenigen Straßen dieses Ländchens immer
wiedei angeschossene Kruzifixe. Vor einiger Zeit hat nun dieser Aberglaube
von dem Gewehrzauber in dem Orte Draga ein Menschenleben gefordert. Der
Förster Iltyn hatte sich ein neues Gewehr gekauft und gab, um ein rechter Schütze
zu werden, den ersten Schuß aus der Waffe auf ein am Wege als Mahnzeichen für
die Opfer einer Lawinenkatastrophe angebrachtes Kruzifix ab,, Das Kreuz mit
der Gestalt des Erlösers blieb nahezu unverletzt, die Kugel aber prallte zurück
und traf den frivolen Schützen so schwer an der Stirne, daß er wenige Stunde**
darauf unter heftigen Qualen starb.

Erfüllter Wahrtraum. Gelegentlich eines kürzlich in Blankenese abgehaltenen
Festes wurden 200 000 Jubelkugeln aus Marzipan hergestellt, wovon 20 einen
Tausendmarkschein enthielten. Nun träumte die Frau eines höheren Polizeibeamten
in Lübeck, sie sei mit ihrem Gatten bei dem Feste; dieser habe eine Kugel
erstanden und einen Tausendmarkschein darin gefunden. Dies erzählte sie ihren
Bekannten und bat sie zu helfen, ihren Gatten, welcher den Traum ni^ht ernst
nahm, zu bestimmen, eine solche Kugel zu kaufen. Auf dem Festplatze bat die
Dame ihren Gatten noch verschiedene Male, doch eine Kugel zu kaufen. Er erstand
schließlich deren zwei und fand in der einen tatsächlich einen Tausendmark
schein

Büchertisch.

(Die angegebenen Bücherpreise Bind unverbindlich.)

Das Weltbild des Mystikers. Von Dr. Max Kemmerich. 370 S. und Register.
Stein-Verlag, Leipzig, Wien-Neu-York. 5,50 M. ; Ganzl. 6.30 M.

Lange genug hat eine geistlose Wissenschaft und Philosophie eine Stumpfheit
und Trägheit, eine glück- und kraftlose Bescheidenheit, eine wahre metaphysische
Bedürfnislosigkeit gezüchtet, die des eigenen Elends nicht gewahr wurde.
Nun ist es an der Zeit, daß auch die andere Seite der Welt wieder einmal
zur Geltung kommt, die nicht nur die wahrhaft treibenden Kräfte zeigt, die
aus dem Schein näher ans Sein führt, die Sinn und Zweck des Seins, des Werdens
und Vergehens ahnen läßt. Das zu zeigen, hat hier ein Berufener unternommen,,
und wie er es getan hat, ist es geeignet, die gestellte Aufgabe in weitgehendem
Maße zu lösen. Er legt eindringlich das seelenlose Weltbild der Naturforschung,