Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 99
(PDF, 129 MB)
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dem Hellsehen herzustellen. Es fällt hier schwer, wenn diese Beobachtungen
Reichenbachs auf Tatsachen beruhen und wenn ebenso jene
Innenschau der Medien als tatsächlich anerkannt wird — woran wohl kein
Zweifel mehr sein kann —- hier verschiedene Kraftwirkungen anzunehmen,
während andererseits auch der Beweis gelief ert wäre, daß das Od Reichenbachs
doch noch etwas anderes ist als bloße Fluoreszenz oder Chemilumi-
niszenz. Es wäre nicht verständlich, inwiefern durch diese Qualität
der Materie jene Transparenz ermöglicht werden sollte. In diesem Sinne
würde auch zwischen dem Od und dem früher erwähnten tierischen
Magnetismus kein Unterschied mehr zu machen sein, und wir hätten auch
in diesem jenes wirkende Agens zu sehen, das wi;r schon zur Erklärung
des Hellsehens heranziehen mußten. Damit würden andererseits auch
Aussagen von Hellsehern verständlich sein, die von Gehirnstrahlen
sprechen oder von Ausstrahlungen aus den Fingerspitzen, wie wir solchen
Andeutungen auch bei der Gedankenphotographie schon begegnet sind.
Ein weiter Horizont eröffnet sich hier, und es bleibt nur zu bedauern,,
daß gerade die Odforschungen (nicht zum geringsten durch das Verfahren
ihres Begründers selbst) auf halbem Wege stehen geblieben sind.
Es bleibt zu hoffen, daß es einer völlig unparteilichen Wissenschaft
auch hier gelingen möge, in nicht allzu ferner Zeit diese Rätsel zur
Lösung zu bringen. (30).

Offenbar hat Reichenbach in seinen Odstrahlen ebenso Produkte
einer Emission gesehen, wie das heute mit dem erst neuerdings entdeckten
Radium (alpha-, betha-, gamma-Strahlen) geschieht und zu denen auch
die Kathodenstrahlen gehören (durch Hindurchleitung eines elektrischen
Stromes durch eine luftleere Röhre entstanden) sowie die von Prof. Jul.
Ociiorowicz so bezeichneten XI oder starren Strahlen, die eine ganz neue
Art dieser Erscheinungen am lebendigen Gewebe darstellen sollen. Eine
ähnliche Strahlenart wollte schließlich auch der russische Gelehrte Dr.
Naum Kotik entdeckt haben, die er psychophysische Energie nennt. „Die
Emanation der psychophysischen Energie'4, Grenzfragen des Nerven- und
Seelenleben, Bd. 61, Wiesbaden, Bergmann 1908). Er hielt diese Strahlen
durchaus identisch mit den „physiologischen Strahlen" Charpentiers und
nahm an, daß beide nicht identisch mit den N-jStrahlen seien, während auf
der anderen Seite (bezeichnend für die Unsicherheit, die auf diesem Gebiete
herrscht) Charpentier gezeigt haben will, daß seine Strahlen nichts anderes
als die von dem Forscher in Nancy gefundenen sind. Kotik, der in dieser
Schrift wertvolle Beiträge ziu dem Problem der menschlichen Radioaktivität
im Zustande der psychischen Erregung lieferte, bemerkte, als
die Versuchsperson an ein Wort zu denken anfing, wie der phosphoreszierende
Schirm zu leuchten begann. Diese Wirkung wurde auch durch
eine Holztür erzielt, ja sogar durch zwei Türen, wenn er mit der Ver-

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