Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 108
(PDF, 129 MB)
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Geistige Eigenschaften, durch die es den Hellsinnen ebenso körperlich
sichtbar und fühlbar wird wie die Dinge und Wesen der Sinnenwejt
unseren körperlichen Sinnen. Um Mißdeutungen nach Möglichkeiten zu
begegnen, ist es unumgänglich notwendig, hier etwas über Stoff und
Stofflichkeit zu sagen.

Im engeren Sinne umfaßt der Begriff „Stoff" alles das, was unseren
Sinnen als gegenständliche Masse unmittelbar wahrnehmbar ist oder mittelbar
— z. B. wo es sich um geruch- und geschmacklose unsichtbare Gase
handelt — als solche nachzuweisen ist mit Hilfe sinnvoller Meßvorrich-
tungen. Mit anderen Worten: Stoff im engeren Sinne ist die sinnenfällig
nachweisbare grobe Materie, die in ihren verschiedenen Formen und Erscheinungen
den Gegenstand der naturwissenschaftlichen (chemischen und
physikalischen) Forschung darstellt. — Und was sind solche chemischen
Stoffe nun ihrem Wesen nach?

Das kann uns kein Naturwissenschaftler mit Sicherheit sagen; aber
er hat darüber gut begründete Annahmen, durch welche die mannigfaltigen
Erscheinungen und Eigenschaften der Stoffe befriedigend erklärt
werden können. Die neuesten diesbezüglichen Erkenntnisse laufen
darauf hinaus: Stoff besteht nicht aus mehr oder weniger fest an einander
gefügten kleinsten Teilchen von gleichförmig dichter Masse,
wie man früher glaubte annehmen zu müssen, sondern die kleinsten
Massenteilchen, die Atome, sind recht luftige Gebilde, welche im Grunde
genommen eigentlich überhaupt keine Masse besitzen. Um einen Kraft-
Mittelpunkt als Sonne (positives Elektron) kreisen ein oder mehrere winzig
kleine Kraftpunkte als Planeten (negative Elektronen), und weil diese
Kraftpunkte in rasender Geschwindigkeit umeinander wirbeln, so scheinen
sie in jedem Augenblick an allen Punkten ihrer Umlaufsbahn gleichzeitig
gegenwärtig zu sein und spiegeln unseren unvollkommenen Sinnen. Dichte,
Masse, Undurchdringlichkeit und alle möglichen anderen Eigentümlichkeiten
der Stoffe vor. Demnach wäre aller chemischer Stoff gefesselte.
Kraft, Kraftteile, die nur deshalb nicht als Kraft erkennbar werden, weil
sie ihre bewegende und verändernde Wirkung nicht auf andere Dinge
ausdehnen können, sondern gezwungen sind, ihre ihnen innewohnende
Kraft auf den rasend schnellen, ewigen Kreislauf um einander zu verwenden.

Was sind nun aber diese Kraftpunkte oder Elektronen? Können
sie, die den Stoff ausmachen, selbst völlig stofflos sein? Ist Kraft
überhaupt unstofflich denkbar? — Selbst die exakte Naturwissenschaft
antwortet darauf mit „nein" und setzt sich damit in offenbaren Widerspruch
zur gewöhnlichen Sinneserfahrung, denn unsere Sinne gewahren
an der Elektrizität doch ganz und garnichts Stoffliches. Aber es ist
nicht nur eine logische Forderung, daß Teile des Stoffes (die Elektronen)
nicht unstofflich sein können, sondern auch viele Eigenschaften der


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