Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 140
(PDF, 129 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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gebrochenen Wahnsinn, beschloß aber doch, ihren kranken Sohn im Hause
zu belassen, solange sich keine Symptome zeigten, die zu ernsten Besorgnissen
Anlaß gäben.

Auch einem zweiten Wesen entdeckte sich noch am selben Tage
unser Erstandener, näraMch seinem Weib Else, aber ohne sich ihr persönlich
zu nahen, um jede Wiederholung der aufregenden Szenen zu
vermeiden. Er setzte sich also hin und schrieb an sie einen Brief, dessen
Inhalt ich hier wiedergeben kann, da er mir später zugänglich gemacht
worden ist.

Meine geliebte Frau!

Du wirst gewiß staunen, von mir diese Zeilen zu erhalten, zu
einer Zeit, da Du mich gewiß schon im Schoß der Erde ruhend wähnst.
Ich bitte dich nun, bei den folgenden Ausführungen deine Ruhe zu
bewahren und klaren Verstandes zu sein, wie auch ich dir versichere',
im vollsten Besitz meiner seelischen und geistigen Kräfte mich zu
befinden. Zu der Zeit, da Du diesen Brief empfängst, magst Du dich
in Ruhe mit dem Gedanken abfinden, daß die leibliche Hülle Deines
Gatten ihr zeitliches Ende gefunden und nun im Schöße fremder Erde
ihrer Auflösung entgegengeht. Die Bestätigung des erfolgten Ablebens
wird Dir wahrscheinlich in den nächsten Tagen zugehen und Du magst
aus angegebenem Zeitpunkte ersehen, daß mein psychisches Erscheinen
hierselbst durch zeitliches Zusammentreffen mit erfolgtem Tode unbedingte
Realität beanspruchen kann.

Liebe Frau! Ich sehe die Hemmungen voraus, die sich Deinem
Bewußtsein entgegenstellen und Dir den Entschluß einer weiteren
Verbindung mit mir erschweren. Ich will nichts Unmögliches von
Dir verlangen. Du magst getrost Dein Trauerjahr abwarten. Inzwischen
werden wir uns erneut finden, und Du wirst genug Muße
und Gelegenheit haben, Dich von meiner Identität vollkommen zu
überzeugen.

Da ich vor den Augen der Welt allein als Ulrich Trentkin gelten
darf und kann, werde ich nach Ablauf der Frist als dieser erneut
um Deine Hand anhalten und das Bündnis wieder herstellen, das auch
die Macht des Todes nicht zu zerreißen vermochte.

Bis auf ein bald erhofftes Wiedersehen bitte ich Dich, dieses Geheimnis
vor aller Welt als den größten Schatz Deines Lebens zu hüten
und in froher Hoffnung Deine Gesundheit zu wahren. — Dich sowie
mein Töchterchen grüßt und küßt tausendmal

Dein wiedererstandener Alfred.
Richtig überzeugt wurde indes Frau Berger erst, als die Todesnachricht
ihres Mannes aus dem Feldlazarett eintraf. Ein Vergleich
der Daten ließ leicht erkennen, daß der Todesmoment mit dem Wieder-


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