Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 146
(PDF, 129 MB)
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interessant ist auch der Bericht von Dr. Max Kemmerich (Gespenster
und Spuk, S. 124), da es sich in diesem Fall offenbar nicht um
eine bloße Gedankenprojektion gehandelt haben kann: „Die Photographie
eines Doppelgängers, die ganz zufällig entstanden war, hatte ich einmal
Gelegenheit bei der Gräfin Schlik, geb. Prinzessin Hohenl,ohe(-Waldenburg,
zu sehen. Während die Gräfin auf dem Sofa lag, bat ihre Nichte sie,
von ihr eine photographische Aufnahme machen zu dürfen. Die Dame
wollte sich zu diesem Zwecke aufrichten, d. h. sie hatte die Absicht,
ohne sie jedoch auszuführen. In diesem Augenblick wurde die Aufnahme
gemacht mit dem Resultat, daß sie die Gräfin liegend zeigte, während
sie gleichzeitig schattenartig und fast durchsichtig sitzend auf der Platte
erscheint. Hierzu muß ich bemerken, daß die Gräfin sehr starke okkulte
Fähigkeiten aller Art besaß." (Weitere Beispiele bei Aksakow, Animismus
und Spiritismus, S. 602 ff. Durville: Der Fluidalkörper des lebenden
Menschen, S. 65 ff. De Rochas: Die aufeinanderfolgenden Leben, S. 228 ff.)

Einen Blick in die Fähigkeiten und das Wesen dieser Erscheinung
läßl uns auch der von dem genannten Gelehrten S. 126 erwähnte Fall
tun, wo ein Ingenieur Dr. Karl Sch. in Berlin mit der Lösung einer architektonischen
Frage beschäftigt ist. Er geht mißmutig aus, da er zu
keinem Ergebnis gekommen war, sieht aber, als er wieder sein Zimmer
betritt, über dem Schreibtisch einen Mann sitzen, der ihm an Kleidung
etc. völlig ähnlich ist. Die Erscheinung arbeitete emsig mit dem Bleistift
und versank nach einiger Zeit unter den Tisch. Als der Ingenieur an
das Zeichenbrett herantrat, fand er zu seiner größten Überraschung die
zeichnerische Lösung der Aufgabe mit dem einzigen Unterschied, daß er
selbst ganz feine Striche, das Phantom aber breite, nicht kräftig geführte
Striche gezeichnet hatte.

Es erhebt sich natürlich auch hier die Frage, ob wir nicht aucji
in diesem Falle zunächst mit Erklärungen auskommen können, die
unserer Erfahrung näher liegen als die schon halb im Transzendenten
liegende Annahme eines Doppelgängers. Es ergab sich, daß dieses Phantom
in allem dem betr. Körper gleicht und auch von mehreren gesehen
werden kann (Steinmetz), daß es sich auf geringere oder größere Entn
fernungen äußert (Mörieke, Vespasian) und daß es sogar auf der Platte
sichtbar gemacht werden kann. Es ist ersichtlich, daß die Annahme
einer rein subjektiven Halluzination im letzteren Falle ebensowenig
ausreicht als die einer objektiven Halluzination (oder einer Gedankenübertragung
), wozu noch die Frage kommt, ob ein Mensch, wie bei
den früher genannten Fällen, wirklich imstande ist, eine solche Wahrnehmung
zu haben. In dem Falle des Ingenieurs Sch. kommt auch noch
die von dem Phantom hervorgerufene Tätigkeit hinzu, um diese Annahme
zu nichte zu machen. In den früher (Kapitel III) erwähnten Fällen, wo


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