Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 183
(PDF, 129 MB)
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kam", so charakterisiert Blume den geschichtlichen Faust auf Grund seiner
Forschungen. Blumes großes Verdienst besteht hauptsächlich darin, daß
er einwandfrei nachgewiesen hat,' daß Faust seine letzte Lebenszeit in
Staufen zugebracht hat und dort gestorben ist. Nun ist noch zu erweisen,
"wo und wann er geboren wurde, eine Frage, in der die Meinungen erheblich
auseinander gehen. Nach einer Version hat Faust das Licht der Welt
zu Knittlingen bei Pforzheim, nach einer andern in Roda bei Weimar und
nach einer dritten in Simmern bei Kreuznach a. N. erblickt. In dieses
Geheimnis wird wohl nie Licht kommen.

Interessant und originell ist Blumes Annahme, wie Goethe zu seinem
Fauststoff gekommen sein könnte. Nach der allgemeinen Annahme erhielt
Goethe die Anregung zu seinem „Faust" aus dem weit verbreiteten Volks -
buch „Der Christlich Meynende" (Frankfurt a. M. 1712) und, wie weiter
oben schon dargelegt, aus einem Puppenspiel. Blume dagegen vertritt
die Ansicht, daß mündliche Überlieferung in der mütterlichen Familie
Goethes diesen zum Faustdrama angeregt habe. Lassen wir zu diesem
Punkt Blume das Wort, welches zugleich das Schlußwort dieser Studie
bilden soll: „Ich möchte aber behaupten, daß Goethe den Keim zu seiner
Fausttragödie sozusagen schon infolge seiner Abstammung in sich trug.
Es waren nämlich die Vorfahren Goethes von mütterlicher Seite ursprünglich
in der Grafschaft Hohenlohe ansässig. So war sein Ahne
Wolfgang Weber (Textor) dort schon als hohenlohescher Kanzleidirektor in
Nauenstein angestellt, fast zu einer Zeit, als Widmann dort noch lebte.
Aber auch zwei Träger des Namens Textor, Josephus und Johannes, studierten
1587 und 1594 in dem mit der Faustsage verknüpften Wittenberg;
ferner war Goethes Ururgroßvater, seit 1690 Syndikus in Frankfurt a. M.>
vorher Präses-Vikarius bei dem kurfüstlichen Hof- und Ehegericht in
dem mit Geschichte und Sage vom Faust verwickelten Heidelberg. -
Dazu kommen noch merkwürdige Verknüpfungen der väterlichen Familie
Goethes mit berühmten Faustorten und mit einer Anzahl mit dem ge-
schichtlichr.n Faust zusammenhängender Geschlechter . . . Nach allem
scheint es nicht unmöglich, daß Goethe aus seiner eigenen Familie die
Kenntnis des Fauststöffes, und zwar hauptsächlich aus Schwäbisch-HaR
und seiner Nachbarschaft her, also damit mittelbar aus Staufen, erlangt
hat, zumal bei der großen Lust seiner Mutter, zu „fabulieren" und zum
Erzählen von wunderbaren Geschichten."

Toutankhamons Rache.

Von Henri D u r v i I i e.

Im Auszuge übersetzt von E. Stöber.

Man weiß, daß die Königsgräber in Ägypten ganz zufälligerweise
von einem Gold- und Antiquitätensucher entdeckt worden sind. Es war


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