Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 192
(PDF, 129 MB)
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vom Wesen, von der Würde und Weihe lauterer Liebe, sodaß ein solches Kunstwerk
ohne moralische Absicht doch im besten Sinne ethisch ist und wirkt.

A. Grobe-Wutischky.

Das Denkvermögen. Seine Beherrschung, Entwicklung und richtige Anwendung.

Von Annie Besant. Autoris. Übersetzung von L. Deinhard. 4. Aufig. Leipzig,

Max Altmann. Mk. 3.—, geb. Mk. 4.50.

Immer mehr ringt sich die Erkenntnis durch, daß Geist das Innerste und
Wesentliche der Welt und alles Lebens ist und daß alles Gestalten doch nur
Verdichtung und Kristallisation von Gedanken und Ideen ist, ähnlich wie schon
Plato lehrte. Ist dem aber wirklich so, dann hat ja das rechte Verständnis des
Gedankenlebens eine ungeheuer tiefe und weittragende Bedeutung, ja es ist das
erste und oberste Erfordernis richtigen Lebens überhaupt. Zum Glück sind wir
in solcher Erkenntnis nicht völlig auf Neuentdeckung und mühsame Erforschung
aller Elemente und Zusammenhänge angewiesen, vielmehr hat das Morgenland in
-einen alten Kulturvölkern hierin schon erstaunlich viel vorgearbeitet, und es ist
vielleicht mit das sicherste und größte Verdienst der theosophischen Bewegung,
dies erfaßt und nachdrücklich darauf hingewiesen zu haben, Annie Besant ist nur?
nicht nur eine vorzügliche Kennerin dieser Wissenschaft, sondern sie hat auch die
seltene Gabe klarer, gewandter Darstellung, sodaß ihre gründlich durchgearbeitete
Studie zur Zeit das Beste auf diesem Gebiete bedeutet. G. W.

Die Magie der Liebe und des Sexuallebens. Von Paul Erttmann. Max Altmann.
Leipzig 1926.

Dieses Buch bietet mehr, quantitativ und qualitativ, als man nach dessen
Titel erwarten könnte. Im allgemeinen besitzt die Menschheit nur eine recht beschränkte
Einsicht in das Wesen der Liebe, in jene verborgenen Tiefen des
Seelenlebens, aus denen dieses mächtigste der Gefühle hervorsprießt, das göttlicher
, aber auch dämonischer Art sein kann. Von dem persönlichen Verhältnis
zu diesem Problem hängt jedoch in weitestem Maße das Glück oder Unglück
des Menschenlebens ab. Die Magie definiert der Verfasser als das Wissen um
das Wesentliche, und in seinem Buche von der Magie der Liebe versucht er,
die Erkenntnis des tieferen Wesens jenes Gefühls zu vermitteln, das die Quelle
höchster Lust und größter Qual des Menschenherzens werden kann. Die Wurzeln
des Liebesglücks breiten sich tief unterhalb der Grenzen unserer Sinneserfahrung
aus und die Ursachen der Sympathien und Antipathien liegen im Unterbewußtsein
vergraben. Im Unterbewußten, fährt der Verfasser fort, liegt unsere kar-
mische Vergangenheit, und der reinkarnierte Mensch sucht unbewußt den Menschen,
mit dem er einst verbunden war. Im Verlauf seiner Ausführungen erwähnt der
Verfasser auch die zahlreichen verwandten Fragen aus dem Gebiete der Zauberei
und des Okkultismus, sowie die Liebeskulte des Altertums und die Perversionen
des Sexualtriebes zu allen Zeiten und breitet in klarer und fesselnder Weise ein
vielseitiges, staunenerregendes Tatsachenmaterial vor dem Leser aus. Bei diesen
interessanten Exkursen gerät er zwar manchmal von seinem eigentlichen Thema
weit ab — einzelne Kapitel weisen einige Längen auf — doch gibt auch dies ihm
wiederum die erwünschte Gelegenheit, in fesselnder esoterischer Weise über Dinge
zu reden, die für nüchternen Sinn und reiche Lebenserfahrung zeugen. An manchen
Stellen weiß Erttmann lächelnden Mundes auch recht derbe Wahrheiten zu sagen,
und der Leser wird manche Perle köstlichen Humors finden. So wuchs das
Buch über seinen eigentlichen Rahmen hinaus und ward nebenbei zu einem
Lehrbuch der Philosophie des Ehelebens.


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