Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 199
(PDF, 129 MB)
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199 —

Die geistige oder Lebenskraft-Heilweise,
ihre Ausübung' in Bestrahlung und Untersuchung.

Von Dr. med. W. Beyer-Pforten. (Schluß.)

Das Wesen der Krankheit und die Beziehungen zwischen Körper und

Seele im Lichte der Hellfühlerfahrung.

Gewiß könnte ein Farbenblinder von seinem Standpunkte aus das
Vorhandensein der Farben, die er nicht wahrnehmen kann, bestreiten
und sie für Gebilde der Einbildungskraft derer, die sie zu sehen behaupten
, erklären; dem wahren Sachverhalt wird er damit jedoch nicht gerecht.
Das Bild, welches er sich von der Welt des Lichtes macht, kann der Wirklichkeit
unmöglich entsprechen, sondern es bleibt notwendig sehr viel
unvollkommener als dasjenige dessen, der die Farben als Wirklichkeiten anerkennt
. — Heute, wo die Lichtphysik auch dem Farbenblinden die verschiedenen
Farben als Lichtwellen verschiedener Länge in Versuchen überzeugend
beweisen kann, wird kein Kulturmensch mit klaren Sinnen die
Farben für bloße Einbildungen erklären, sondern er muß sie als Wirklichkeiten
gelten lassen, auch wenn er sie selbst nicht sieht. In früheren
Zeiten, als der Nachweis der Farben als Lichtwellen verschiedener Länge
noch nicht möglich war, da war der Farbenblinde mit seinem Urteil über
die Frage „sind die Farben Wirklichkeit oder Einbildung?" einzig und
allein auf die Wahrnehmungen der anderen angewiesen. Ließ er die
[Wahrnehmungen der Nichtfarbenblinden gelten, dann konnte er sich ein
vollkommeneres Bild von der Welt des Lichtes auch damals schon machen.
Gehörte er zu denen, die anderen Menschen ein zuverlässiges Urteil über
ihre Wahrnehmungen nicht zutrauen und grundsätzlich alles, was sie selbst
nicht sehen, bei den anderen a]s Einbildung, als nicht eigentlich wirklich vorhanden
erk ären, dann nahm er sich eben selbst die Möglichkeit einer umfassenden
Erkenntnis über die Verhältnisse des Lichtes und der Farben. Und
wo im Leben die Farben eine ausschlaggebende Rolle bei irgend welchen
Vorgängen .spielen, da würde derjenige, der die Wirklichkeit der Farben
auf Grund solcher Selbsteinengung nicht anerkennen und auf ihre
naturgesetzliche Wirkungen keine Rücksicht nehmen wollte, notwendig
sehr oft dem Mißlingen und der Enttäuschung begegnen und für unbegreiflichen
und blinden Zufall halten, was doch nur sehr natürliche und
streng gesetzmäßige Folge einer Außerachtlassung gegebener Wirklichkeiten
ist. Er hätte (\en Grund für solches Mißgeschick letzten Endes
einzig und allein seiner Überheblichkeit zu verdanken, die nur auf die
eigenen beschränkten Wahrnehmungen baut und anderen ein zuverlässiges
Urteil nicht zutraut, sondern deren weiterreichende Wahrnehmungen für
Selbsttäuschung, Einbildung oder gar bewußten Schwindel erklärt. —
Wer sich der Begrenztheit unserer körperlichen Sinne wirklich bewußt


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