Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 201
(PDF, 129 MB)
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nicht aufzufinden vermag. Darum beginnt für die landläufige Auffassung
eine Krankheit erst dann, wenn die stoffliche Unreinheit im Zell- und
Körperhaushalt eine solche Häufung erfahren hat, daß sie sich dem Gefühl
und der Wahrnehmung der Sinne auffällig bemerkbar macht. In Wahrheit
war die Krankheit lange vorher schon da, sozusagen im Schlummerzustand;
und für den Hellfühler ist in jede m Menschen irgend eine stoffliche
Belastung immer vorhanden als drohende Gefahr, die mit Notwendigkeit
über ihn hereinbrechen muß, sobald die stoffliche Unreinheit bis zu einer
gewissen Höhe angewachsen ist oder die die Ordnung im Körperhaushalt
erhaltende geistige Lebenskraft eine solche Schwächung erfährt, daß das
als Gesundheit empfundene Gleichgewicht nicht mehr aufrecht erhalten
werden kann. Wer also die Hellfühlerfahrungen gelten läßt, für den
bedeutet Gesundheit nicht nur der notdürftig aufrecht erhaltene Gleichgewichtszustand
, der die Voraussetzung eines beschwerdefreien und arbeitsfreudigen
Wohlbefirdens ist, sie ist ihm vielmehr das in diesem Leben nie
völlig erreichbare, eigentlich aber jedem Menschen vorgesteckte Ziel, dem
zuzustreben auch jedes Menschen eigentliche Lebensaufgabe ist. Das heißt
mit anderen Worten: Wir sehen das Lebensziel des Menschen nicht im
Wohlbehagen und seine Lebensaufgabe nicht in bestimmten, äußerlich
sichtbaren Leistungen, sondern sein Lebensziel ist schlechthin die Vollkommenheit
in jeder Beziehung, und seine Lebensaufgabe ist — trotz der
scheinbaren Aussichtslosigkeit, es jemals zu erreichen — in unablässigem und
unermüdlichem Streben diesem Ziele so nahe wie eben möglich zu kommen.

Die feinstofflichen Krankheitsgifte haben für das Hellgefühl deutlich
ausgeprägte Unterschiede und Ähnlichkeiten. Wie die Farben des Regenbogens
, obwohl fast unmerklich eine in die andere übergehend, schließlich
doch scharf von einander zu unterscheiden sind, ja Gegensätze bilden,
so bilden auch die feinstofflichen Krankheitsgifte solch ein Spektrum'',,
das sich in allen erdenklichen Übergängen zwischen den beiden Gegensätzen
„scharf" und „dumpf" bewegt. Die Syphilis und die Tuberkulose
sind iie ausgesprochenen Vertreter der Erkrankungen durch Gifte
scharfen und dumpfen Charakters. Das Gift der Syphilis ist das schärfste,
das der Tuberkulose das dumpfeste, und in sofern sind beide Krankheitsformen
die schroffsten Gegensätze. Zwischen diese beiden Gifte nun
reiht sich in unendlichen Abstufungen das unübersehbare Heer aller Krankheitsgifte
ein. Doch bekommt das Krankheitsbild seine Eigenart nicht
allein durch den Charakter eines Giftes, welchen dieses auf Grund seiner
Stellung innerhalb dieser erwähnten Stufenleiter besitzt. Die Mannigfaltigkeit
der Krankheitsbilder wächst in die völlig unbegrenzte Unendlichkeit
dadurch, daß die offenbar widersprechendsten Gifte in mehr
oder weniger enger Gemeinschaft gleichzeitig in einem und demselben Lebewesen
vorkommen können. Dem Hellfühler ist es daher keineswegs er-


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