Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 236
(PDF, 129 MB)
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legte Monet, da er die Umschläge nicht mehr besaß, in eine Broschüre, die er
selbst verfaßt und von welcher er zufällig an dem betreffenden Morgen mehrere
Exemplare bei seinem Verleger geholt hatte. Sein Erstaunen war groß, als das
Medium nicht den Inhalt der Briefe, sondern den Inhalt seiner neu erschienenen
Broschüre sofort angab. Die beiden Briefe hatten nur eine Stunde in den betreffenden
Schriften Monets gelegen, und als dieser sie herausnahm, hatte das Medium
die Augen geschlossen. Sie sagte: „Das sind Siel Ihre Arbeit, ihr Streben! Es
ist ein Plan einer allgemeinen politischen Organisation." — Ich unterbreche die
Seherin. — „Nein, Sie sind vollständig im Irrtum. Es handelt sich nicht darum,
Dies sind Privatbriefe, die mit meinen Schriften in keinem Zusammenhang stehen. '
— Frau V. mit Ungeduld: „Ach ja, es ist etwas anderes! Welches Durcheinander,
warum haben Sie Ihre Papiere durcheinander geworfen ? Diese Briefe waren in
Berührung mit einer anderen Sache, und nun ist es dieses andere Schreiben, das
ich fühle. Sie müssen das nicht tun. Lassen Sie stets Ihre Briefe in den Umschlägen
. Welche Unannehmlichkeit V* Indem sie so spricht, wischt sie fortwährend
die Briefe mit ihrem Kleide ab, reibt diese gegen den Sessel und sagt dann: „Dieser
Brief ist von einem jungen Mädchen, einer Brünette, sie gehört zu Ihrer Familie,,
ist aber keine Blutsverwandte. Dann gibt Frau M. eine ganz genaue Beschreibung,
des jungen Mädchens.

Kapitain Monet fügt noch hinzu, daß er diese Broschüren ohne j ed e
/Jbsieht mit zu der Seherin genommen und ganz unbewußt die Briefe hineingelegt
habe. Nun aber, überrascht durch diesen Zwischenfall, habe er ihr nachträglich,
in ihrem Trancezustande, die Briefe nochmals gereicht. Madame V. wiederholt
sogleich ihre ersten Angaben und vervollständigt diese also: „Es sind Hinweise,.
Ratschläge, welche Sie geben zu einer allgemeinen politischen Organisation, Sie
erläutern, was getan werden soll, es sind hohe Ideale, welche Sie vertreten, Sie
möchten, daß diejenigen, welche mächtig sind, den Schwachen helfen und sie
beschützen; daß diejenigen, welche besitzen, denjenigen geben, die nichts haben,
daß diejenigen, welche gebildet sind, die Unwissenden belehren. Es ist zu schön,.
Sie erreichen dieses Ideal nicht, weil es eben zu schön ist, aber Sie werden
etwas erreichen, und das wird schon ein sehr erfreuliches Resultat sein. Sie
werden noch viele Anstrengungen, viele Kämpfe zu bestehen haben, um Ihre
Ideen teilweise ausführen zu können, und durch Mut und Ausdauer wird Ihnen
manches glücken.

Zum Schluß fragt Monet die Seherin, wie es möglich sei, daß sie aus diesen
Broschüren, die sie noch kaum berührt habe, welche doch durch ein mechanisches
Verfahren hergestellt, gedruckt seien und die von keinem psychischen Fluid um
beeindruckt worden sind, urteilen könne. „Sie sehen nur, was materiell ist" antwortet
sie ihm, „darum können Sie es nicht verstehen. Alles, was Sie uns sagen,
ist wahr, aber für mich gleichgültig. Was mich beeindruckt, ist der Gedanke, der
sich von allem loslöst, nur der Gedanke."

Feststellung der Geburtszeit durch ein Medium. In einem einzigen Falle,
der leider deshalb keine besondere Beweiskraft hat, habe ich eine rechte
zutreffende Feststellung der Geburtszeit durch die so viel bezweifelte übersinnliche
Mitteilung (nämlich aus dem Jenseits) beobachtet. Ich möchte einerseits
der in Frage kommenden Dame durch harte Skepsis nicht zu nahe treten
und andererseits auch nicht für den Spiritismus, die übersinnliche Kundgebung
oder Offenbarung, Partei nehmen. Kurz, ich erhielt eine genaue Geburtszeit:
4. November 1885, 12 Uhr 37 Min. vorm. und glaubte, es handele sich um #as
Ergebnis der „Korrektur" aus einem bereits vorliegenden Horoskop. Als ich


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