Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 285
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
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— 285 —

Abhandlung über Houdini. Es ist ein überzeugter Antispiritist gewesen, der trotz
icmer scharfen Feder durch seine immense Arbeit imponiert, durch seine Fähigkeiten
als ein erster Artist der Welt. In einer Reihe von Artikeln in „The
•Graphic", einem New Yorker Tageblatt, attackierte Houdini in boshafter und tückischer
Weise den Spiritualismus und zugleich hervorragende Personen und Führer
des Spiritualismus. Das Blatt hat allerdings auch gern auf diese letzten Angriffe
eine ausführliche Erwiderung der Newyorker Spiritualisten aus der Feder
von John Heiß abgedruckt, die im letzten Heft des „Inspirator" (Nr. 9, 15.
Jahrgang) in deutscher Sprache erschienen ist. Houdini setzte einen Preis von
ioooo Dollars dem Medium aus, das überzeugende jenseitige Kundgebungen
bringen würde. Den Preis hat natürlich kein Medium gewonnen. Seine bombastische
antispiritistische Propaganda brauchte Houdini natürlich auch zu seinem
Geschäft. Eine der Überschriften von Houdinis Artikeln ist z. B. „Die Gespenster
des Verbrechens und der Armut sind die Gefolgschaften des Spiritualismus".
William H. Burr, Präsident der General Assembly der Spiritualisten des Staates
Newyork, nahm ebenfalls Stellung gegen die Aussagen und Herausforderungen
von Harry Weiß-„Houdini", in welchen der „Magiker" die Spiritualisten angreift.
Herr Burr beschuldigt Houdini in einer Darlegung an „The Times-Union"
Kochester, N.-Y., ein Scharlatan zu sein, der etwas angreift, von dem er nichts
versteht. — Im Gegensatz zu anderen Zauberkünstlern und Herausforderern,
auch auf spiritistischer Seite, hatte Houdini die 10000 Dollars, die er für die
Hervorbringung eines spiuiistischen Beweises, den er nicht nachmachen könne,
wirklich hinterlegt, so daß sie bk zum Ausgang des Prozesses, den die
Spiritisten auf 25000 Dollars Schadenersatz angestrengt hatten, beschlagnahmt
werden konnten. Nicht verschwiegen werden soll, daß es auch in Amerika
gute Spiritisten gibt. Leute mit Lebenserfahrung und allerdings auch einiger
Enttäuschung von der dortigen Bewegung, die warme Verehrer Houdinis waren,
die sich freuen, wenn der energievolle Houdini den Medien in der Zeitung wieder
eins ausgewischt hatte. William II. Burr hatte Houdini in seiner Kundgebung
an seinen letzten Tag, der gewiß kommen werde, erinnert. Er gab seiner
Überzeugung Ausdruck, daß Houdini alles, was er hier getan habe, an jenem
ersten Tage im Jenseits bedauern werde: „Denn dann werden Sie sich selbst
im wahren Lichte der Tatsachen sehen, als das, was Sie in Wirklichkeit
sind." — Nun ist es soweit. Wird er schon erwacht sein und seinen Irrtum
erkannt haben ? Oder wird ihn ewige Nacht umgeben, wie alle Gestorbenen,
nach Ansicht der Nichtgläubigen ?

Robert Sigerus *}•. Leider wurde der Schriftleitung des Z. f. O. erst nachträglich
bekannt, daß Herr Robert Sigerus bereits am 30. September 1926
nach kurzer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben ist. Er wird den Lesern
des Zentralblattes durch seine früher erschienenen Aufsätze, hauptsächlich über
Telepathie, in guter Erinnerung sein. Einen besonderen Namen hat sich der
Verstorbene, der Waisenamtsassessor i. R. in Hermannstadt (Siebenbürgen) war,
durch sein Buch ,,D ie Telepathie, Telästhesie, Mentalsuggestion
, magische Gedankenübertragung usw." (Verlag Max Altmann
, Leipzig), gemacht, das als die beste Monographie über dieses
Gebiet gilt und die Frucht langjähriger Studien ist, die seine freie Zeit,
die ihm sein arbeitsreicher Beruf ließ, ganz lausfüllten. Mit diesen Vorzügen
wird das Buch den Verfasser lange überleben und seinem Namen Anerkennung
bringen. — Dieses Heft enthält die letzte Arbeit des Herrn Sigerus;
„Die Telepathie bei Menschen und Tieren und die Beziehun-


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