Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 306
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0310
"wirklichung erstrebt und auch Mittel und Wege zu der Verwirklichung
findet.

Eine Frau kam zum Hypnotiseur, um sich von der Trunksucht
heilen zu lassen. Der Erfolg zeigte sich von der ersten Sitzung an; sie
hatte nicht die mindeste Lust mehr zum trinken und spottete über di©
Leute ihrer Umgebung, welche sie wieder verleiten wollten. Die Besserung
hielt ein halbes Jahr an; dann aber träumte die Frau, ihre Schwester
komme zu ihr und sage, das seien Dummheiten, sie solle am Morgen nur
wieder Branntwein trinken. In den folgenden Tagen war sie wieder betrunken
, und sie wurde erst wieder endgültig geheilt, als sie die
Suggestion erhielt, daß kein Traum und kein Zureden anderer den
Befehl des Hypnotiseurs durchkreuzen könne (Revue de l'hypnotisme.
IX. 338.).

Li^bault führt in seinem Werk „Therapeutique suggestive" an, daß
eine seiner Kranken trä umte, der Blitz schlage neben ihr ein; sie
blieb davon zwei Monate lang taub, und erst mit der Zeit kehrte ihr
Gehör zurück.

Umgekehrt ist in gewissem Sinne jede Art der Selbstsuggestion ein
Traum. Traum ist Einbildung. Suggestion ist Einbildung. Aber —
es gibt an sich keine Einbildung. Ich bilde mir ein, krank zu sein,'
Will etwa jemand behaupten, daß ich dann gesund wäre. Gewiß, diese
Erkrankung wäre durch die Einbildung hervorgerufen. Damit aber ist
doch die Erkrankung nicht mehr Einbildung. Wir erkennen so den
schöpferischen Inhalt und Wert der Einbildung. Wir erkennen
die Einbildung als Ein-JBildung, d. h. als eine Bildekraft, die auf
den Geist, auf das Innere und damit auf den Körper einwirkt. (Innen,«?
bildung.) Die starke Wirksamkeit der Ein-Bildung finden wir verdeutlicht
und veranschaulicht in den sogenannten Versdien. Björnson erzählt:
„Meine Frau fuhr mit mir in einem Eisenbahnzuge, wo ich ins Gespräcji
mit einem Manne kam, der uns gegenüber saß. Er hatte einen kleinen
Auswuchs an dem einen Ohr, und meine Frau vermochte nicht den
Blick davon zu wenden, während sie dachte: Es wäre doch ärgerlich,
wenn das Kind, mit dem ich schwanger bin, diesen kleinen Auswuchs
an derselben Stelle bekäme. Sie hatte richtig gedacht: unser Sohn bekam
ihn. Bevor unser jüngster Sohn geboren werden sollte, gingen wir ins
Ausland. An dem Ort, wo wir uns aufhielten, bekamen wir oft den
Besuch eines schielenden Mannes. Meine Frau sagte: „Ich kann nicht
anders, ich muß immer daran denken, ob es nun mit dem Schielen;
gerade so gehen wird wie mit dem Auswuchs!" — Ihre Ahnung bestätigte
sich; der Knabe schielte. Später mußte er operiert werden/' (Neue
Rundschau VII, 799.)


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