Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 325
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0329
325

kürlicher Deutung und damit auch jeglichen Aberglaubens enthält, besteht
kein kirchliches Verbot. Die Kirche verbietet nicht die wissenschaftliche
Forschung. Wir haben keinen Grund, diesen oft ausgesprochenen Sata
nicht auch auf den wissenschaftlichen Okkultismus anzuwenden. Im
Gegenteil, je allgemeiner eine ernste parapsychische Forschung betrieben
wird, desto mehr gerät der religiös-ethische Okkultismus in Mißkredit, und
damit wird auch vielem Aberglauben der Boden entzogen. Es besteht
heute wohl kein Zweifel mehr darüber, daß der exaktwissenschaftliche
Okkultismus für die Zukunft von höchster Bedeutung ist. Darum sollte
sich jeder Seelsorger einen offenen Sinn für dieses Gebiet bewahren.
Die Ansicht, es sei hier ,,alles glatter Schwindel und Betrug", muß als
rückständig und überholt bezeichnet werden. Ungelöst ist nur die große
Frage, wie die echten okkultistischen Phänomene zu deuten und zu erklären
seien. Der Seelsorger kann die Lösung dieser Frage, wie in anderem
Fällen, ruhig der exakten Wissenschaft und der Theologie überlassen . .
Etwas später wiederholt und verdeutlicht er diese Gedankengänge in
nachstehender Weise: „Die Kirche hat nichts gegen eine systematisch
angestrebte Steigerung natürlicher, wenn auch im normalen Leben nicht
wirksamer Erkenntniskräfte, nichts gegen die nüchterne, rein wissenschaftlich
betriebene Erforschung und Ausnützung verborgener Kräfte,
sei es des Geistes, sei es des Körpers; sie erhebt nur Einspruch gegen
unberechtigte, auch vom Standpunkte der echten Wissenschaft und ethischen
Sauberkeit nicht zulässige Folgerungen und Ausbeutungen". Am Schlüsse
bemerkt Bichlmair noch: „Daß die Kirche vollständig im Eechte ist, wenn
sie ihre Gläubigen vor dem religiös-ethischen Okkultismus ausdrücklich
warnt, beweist eine reiche Erfahrung".

Wie der religiös-ethische Okkultismus von der Kirche überwunden
werden soll, interessiert uns hier nicht, obwohl Pater Bichlmair auch
da scharfe Beobachtung verrät. Das Wichtigste an diesem Buche ist,
daß es berufen ist, den internationalen katholischen Klerus in ein bestimmtes
, der Forschung sehr wichtiges Fahrwasser zu lenken und diesen
Zweck gewiß auch erfüllen wird. Es darf nach den strengen Gehorsamsregeln
des Jesuitenordens nicht als irgendeine Veröffentlichung irgendeines
Mitgliedes angesprochen werden, sondern als eine Kundgebung des
Ordens selbst. Dafür zeugen auch die zwei Genehmigungsklauseln auf
der Umschlagseite.

Handschrift und Liebe.

Von G. Hermann Beyer.
Daß die Handschrift ein nicht zu unterschätzendes Mittel zur Beurteilung
eines Menschen ist, wird wohl heute niemand mehr bestreiten
wollen. Eine zwanglos hingeworfene Schrift verrät dem Kenner die feinsten


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0329