Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 333
(PDF, 129 MB)
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Kusine gar nicht daran glaubte, wollte sie es aus Spaß dennoch tun, wurde
aber durch einen Besuch verhindert. Am anderen Tage war die Ziehung
schon geschlossen. Etwas später ging sie bei dem Lotteriekollekteur
vorbei und die Agentin rief ihr zu: „Ist das schad', daß gnä' Frau ni
g setzt haben. Alle drei Nummern sein außi kummen." Sie gewannen
eine Summe von 60 000 Kronen, damals noch ein Vermögen in Oesterreich,
Zu erwähnen bleibt noch, daß die alte Freundin bald darauf starb. Unbedingt
konnte sie schon einen Blick in die Zukunft tun. Unbegreiflich
ist mir nur, wie so ein Vorfall den eingefleischten Materialisten nicht
stutzig machen kann/'

Der Name der Berichterstatterin dieser Vorgänge ist der Schriftleitung
mitgeteilt.

Ein nächtliches Erlebnis im Schwarzwald.

Von Marie Schwickert.

Vor ungefähr zwei Jahren lernte ich eine junge Methodistin kennen,
4, h. ich sah sie jede Woche in Versammlungen, die wir beide gemeinsam
besuchten, erfuhr zufällig, wie sie hieß und fühlte — ohne zu wissen
warum — ein leises Interesse für sie.

Nach einem halben Jahre wurden wir einander vorgestellt. Wir
drückten uns — wie dies bei solchen Gelegenheiten üblich ist — verbindlich
die Hand, sprachen einige höfliche Worte und — blieben einander eo
fremd wie zuvor. Was für gemeinsame Berührungspunkte hätten wir
beide — die junge, heitere Frau und ich weltfremde, alte Grüblerin —.
auch haben sollen?

Wieder verging längere Zeit. Da erfuhr ich, daß Frau E.... — so
hieß sie — einen Frauenzirkel gegründet hatte, in dem allwöchentlich1
Donnerstag abends Handarbeiten gemacht wurden, aus deren Erlös arme
Kinder zu Weihnachten beschenkt werden sollten.

Das gefiel mir. Ais wir uns wieder begegneten, sprach ich sie an
und drückte ihr scherzend mein Bedauern aus, daß ich schon zu alt sei,
um in ihren Zirkel aufgenommen zu werden. „Oh, das macht doch nichts",
widersprach sie lebhaft, „kommen Sie nur! Wir haben eine Frau bei uns,
die noch um sehr viel älter ist als Sie!"

Ich kam also. Eigentlich hatte ich wirklich keine überflüssige Zeit
und mir ging jede Stunde ab, aber — die Sache interessierte mich, datier
glich ich den Abgang an Zeit aus, indem ich kürzer schlief.

Gesprochen wurde bei unseren Zusammenkünften nur wenig, aber es
war trotzdem sehr gemütlich. Wenn Frau E — die Arbeiten ausgeteilt
hatte, dann nahm sie ein gutes, fesselndes Buch zur Hand und las daraus
stundenlang vor, mit ihrer weichen Stimme und dem ganz leisen Anklang


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